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Oster-Vormesse Leipzig (Centralblatt 1902, S. 837 ff.):
„Joh. Lötz Wwe. in Klostermühle bei Unterreichenstein in Böhmen (Glasarten ,Formosa“, ,Cal-
liope', das ist eine blaugrün schillernde Glasmasse mit bunten Blumendecoren, .Kreta“, frei
händig gearbeitet, mit Reliefverzierung und lüstrierenden Decoren, ferner eine neue Collec
tion in Phänomenglas); ..
Leipziger Michaelismesse (Centralblatt Okt. 1902, S, 909):
„Die Specialität .Kunstgläser“ bemusterten in besonders reicher Weise unter anderem die Fir
men Joh. Lötz Wwe. in Klostermühl, Post Unterreichenstein, Böhmen (Neuheit: ,Formosa-
Glas“ in grünem Fond mit blauen Fäden) ...“
Winterausstellung des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie (Centralblatt Dez
1902, S. 946):
Joh. Lötz’ Witwe in Klostermühle (Böhmen), Inhaber Max Baron Spaun, die feinst ausge
führte Specialstücke in metailisirtem Glas (Papilionglas, Phänomenglas) .. .“
Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung Düsseldorf (Innen-Dekoration XIII/1902, S. 213-
Abb. S. 237, 238):
„Einen wärmeren, lebhafteren Eindruck macht das Thee-Zimmer der Secession (Seite 237)
das Leopold Bauer seine Formen verdankt. .. Originell ist die Wand-Bekleidung in diesem
Raum; sie besteht aus dünnen, böhmischen Glasfliesen, die in allen erdenklichen Tönen
schillern, glitzern und leuchten. . . “
Montierungen von van Hauten (Sprechsaal 1902, S. 1380):
„F. von Hauten Sohn, Bonn, bringt hervorragend schöne Kunstgläser, die zum Theil wenig
stens der bekannten Glasfabrik Johann Lötz Wittwe zu entstammen scheinen, in Metallmonti-
rung.“
Metall- und Perlmutterlüster (Sprechsaal 1902, S. 1526-1527):
„Die Glasfabrikation Oesterreichs ist im Vergleich zu ihrer industriellen, quantitativen Bedeu
tung nicht stark vertreten, qualitativ aber ganz vorzüglich. Dass man dabei ganz deutlich die
Tiffany-Einwirkung wahrnimmt, z. B. bei E. Bakalowits Söhne und bei Joh. Lötz Wittwe Klo
stermühle, soll ihr nicht etwa zum Vorwurf gemacht werden.). Möglichst weitgehend sind Me
tall- und Perlmutterlüster, geadert, gespritzt (Fettaugenmuster), manchmal mit galvanischem
Silberniederschlag in Gestalt von flachliegendem Pflanzenwerk angewendet. Unter Mithülfe
von Professor Kolo Moser sind dabei ganz eigenartige Farbencombinationen geschaffen wor
den. Am bestechendsten hat Joh. Lötz Wwe. ausgestellt: der brillanteste Perlmutter kann
hiermit nicht mehr wetteifern, und doch kann man von keinem Stück sagen, dass sein Glanz
aufdringlich, protzig wirke. Es steckt so eine Art vornehmen Reichthums darin, jenes Reich
thums, der mit Vornehmheit der Gesinnung gepaart ist, die sich nicht mit dem Besitz brüstet,
sondern sich erst dann zufrieden giebt, wenn er nach aussen das Gewand der Schönheit an
nimmt. Besonders reizvoll ist es z. B., wie an mehreren Stücken die Henkelansätze gebildet
sind, indem die langen Strähne des Henkels allmählich sich verbreitern und, wie die Fettau
gen auf der Suppe, in rundliche Gebilde zerreissen, endlich sich ganz in der Fläche verlieren.
Die so entstehenden Zusammenziehungen, Ausspitzungen, Mischungen werden ebenso wie
die analogen Vorgänge im Bereich der Keramik stets dem Entstehen von zeichnerischen Här
ten oder Farben-Disharmonien entgegenwirken.“
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