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nämlich trachten, die Resinate so viel als möglich bei Lichtabschluß darzustellen, auch die Lö 
sungen im Dunkeln bereiten und dieselben an dunklen Orten bis zum Gebrauche aufbewah 
ren. Die Resinate haben nämlich die merkwürdige Eigenschaft, dem Lichte ausgesetzt, bin 
nen kurzer Zeit unlöslich zu werden; sie lösen sich dann in den Lösungsmitteln nicht mehr, 
selbst wenn man sie mit denselben kocht. Bei dem leicht zersetzlichen Silberresinate geht 
die Veränderung besonders rasch vor sich und soll man aus den angegebenen Gründen alle 
Resinate bei künstlichem Licht darstellen, im Dunkeln trocknen und lösen; ebenso sind die 
Lösungen an dunklen Orten zu verwahren. 
Der Ausgangspunkt zur Darstellung aller Resinate bildet das Natronresinat oder die Harzna 
tronseife. Man stellt diese Seife dar, indem man gewöhnliches Fichtenharz (Kolophonium) mit 
einer Sodalösung kocht. Das Kolophonium besteht aus einem Gemenge von Säuren, welche 
so kräftig wirken, daß sie die Kohlensäure aus ihren Verbindungen auszuscheiden im Stande 
sind; man braucht daher nur so lange zu kochen, als sich noch von dem Harze löst, gießt 
dann die Lösung von Harzseife ab und verdünnt sie mit der nötigen Menge von Wasser. 
Man gelangt aber viel schneller dahin, das Harz vollständig zu verseifen, wenn man nicht bloß 
reine Sodalösung anwendet, sondern einen Teil der Soda - beiläufig zehn Prozent derselben 
- durch Ätznatron ersetzt. Es wird nämlich hierdurch das Harz, sobald es geschmolzen ist 
und man die Flüssigkeit tüchtig umrührt, in sehr feine Tröpfchen verwandelt - es entsteht 
eine Emulsion und erfolgt die Lösung des fein zerteilten Harzes in sehr kurzer Zeit. Die Harz 
seife ist in heißem Wasser viel leichter löslich als in kaltem; wenn man daher nach beendeter 
Lösung die Flüssigkeit erkalten ließe, so würde sich ein großer Teil der Harzseife aus der Lö 
sung abscheiden und auf dem Boden des Gefäßes in Form einer braunen zähen Masse lie 
gen. Man gießt daher die fertiggestellte Lösung sogleich in eine größere Wassermenge und 
erhält so eine hellbraun gefärbte klare Lösung von Harzseife. 
Da nur die Verbindungen der Alkalien mit den Harzsäuren in Wasser löslich sind, so braucht 
man nur eine Lösung von Harzseife mit der Lösung eines Metallsalzes aus der Gruppe der 
schweren Metalle zusammenzubringen, um sofort das Resinat dieses Metalles zu erhalten, 
welches sich als Niederschlag am Boden des Gefäßes abscheidet. Da die Resinate ziemlich 
schwierig auszuwaschen sind, gebraucht man die Vorsicht, zu warten bis sich der Nieder 
schlag fest am Boden des Gefäßes abgesetzt hat, gießt dann vorsichtig die Flüssigkeit ab, 
schlämmt den Niederschlag mit Wasser auf und gießt ihn auf einen Trichter, in welchem man 
ihn noch einige Male mit warmem Wasser übergießt und dann trocknet. 
Das Trocknen der Resinate muß ebenfalls unter Einhaltung einer gewissen Vorsicht gesche 
hen; wenn es die Zeit gestattet, nimmt man das Trocknen in der Weise vor, daß man den 
Trichter, in welchem sich der Niederschlag befindet, gegen das Einfallen von Staub mit Fil 
trierpapier überdeckt, in einen finsteren Kasten stellt und wartet, bis die Masse ganz trocken 
geworden ist. was man daran erkennt, daß sie, zwischen den Fingern gerieben, zu Staub 
wird. Wenn man das Trocknen durch Anwendung von Wärme beschleunigen will, so soll man 
höchstens eine Temperatur von 35 bis 40 Grad anwenden, indem sonst die Löslichkeit der 
Resinate beeinträchtigt werden könnte. 
Die vollständig trockenen Resinate sollen so bald als möglich gelöst werden; als Lösungsmit 
tel verwendet man entweder rektifiziertes Terpentinöl oder Spiklavendelöl. 
Man soll aber immer nur frische, ganz farblose Öle anwenden, welche noch nicht verharzt 
sind, indem sonst bei der Arbeit auf dem Glase ebenfalls unangenehme Zufälle entstehen 
könnten. Man kann sich leicht davon überzeugen, ob ein Terpentinöl oder Lavendelöl ver 
harzt ist oder nicht; ein frisches Öl muß in einer dünnen Schichte auf einem Uhrglase ausge 
breitet, in kurzer Zeit verdunstet sein, ohne einen Rückstand zu hinterlassen; verharztes Öl 
hinterläßt immer einen bräunlichen Rückstand. 
Die in der Glastechnik bisher am häufigsten angewendeten Resinate sind jene des Wismutes, 
des Bleies, Silbers, Kupfers und Eisens; wir machen aber darauf aufmerksam, daß man durch 
Anwendung der Resinate noch anderer Metalle sehr schöne und eigentümliche Farbenwir 
kungen hervorzubringen im Stande ist. Sowohl das Tonerderesinat als die Resinate des Man- 
gans, Nickels, Kobaltes und des Ghromes lassen sich zur Verzierung von Luxusgläsern gut 
verwenden. 
Zur Darstellung der Lüster verwendet man immer ein leicht lösliches Salz des betreffenden 
Metalles; so wendet man für Bleiresinate eine Lösung von ABIeiazetat (Bleizucker) an, für 
das Silberresinat eine Lösung von Silbernitrat, für Tonerde = und Kupferresinat die betreffen 
den schwefelsauren Salze. 
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