MAK
Der in der Masse mit Kupferoxydul gefärbte Glasgegenstand, oder auch ein Krystallglas, wel 
ches auf bekannte Art mit Kupfersalz roth imprägnirt (roth geätzt) ist, wird sorgfältig gereinigt 
und in der Muffel im rothglühenden Zustand den Einwirkungen reducirender Gase, Kohle 
noxyd = oder Schwefelgase, ausgesetzt. Nach langsamem Erkalten und wiederholter Reini 
gung, resp. Abwaschung des Beschlags, zeigt sich der blaue oder goldige Metallschimmer 
innen und außen auf dem Glase. 
Man kann solche metallisirte Geläser auch noch mit sogenannten Aetzfarben aus Metallsal 
zen decoriren, z. B. ein Ornament mit Silbersalz aufmalen, wieder einbrennen und dann noch 
mit Glanzgold einfassen. Man erhält so ein grünes Ornament auf dem blau und goldig schim 
mernden Glase, und auch der Emaildecor ist gut angebracht und wirkt sehr schön. 
1899 
Sprechsaal 1899, S. 1570: 
Zur Frage 559 in dieser Nr. Das Irisiren des Glases in den Dämpfen eines Gemisches von 
Zinnsalz, Strontium und Bleizucker gibt blaue Töne, je nach der Beleuchtung mit gelben 
wechselnd. 
1901 
Sprechsaal 1901, S. 1019 
Zur Frage 324 in No. 29. Der rosa-mattirte Scherben ist von vornherein nicht matt, sondern 
blank, derselbe ist im Aetzbad leicht mattirt. Die opaken getrübten Gläser haben immer eine 
glänzende Oberfläche. 
Nach dem Mattiren bringt man die gereinigten trockenen Gläser in eine Muffel, auf deren Bo 
den ein Gemenge von Strontium. Zinnsalz und Bleizucker in genügender Menge ausgestreut 
ist. Flat man die Muffel ca. eine halbe Stunde einen mässigen Feuer ausgesetzt, so zeigen die 
Gläser den schillernden Ton. 
1902 
Sprechsaal 1902, S. 1573: 
Zur Frage 180. Wenn Irisirlüster pulverförmig zerfällt, so ist er jedenfalls zu dick aufgetragen. 
Es empfiehlt sich, Irisirlüster ziemlich dünn aufzustreichen und vor allen Dingen darauf zu 
achten, dass die zu bearbeitenden Gegenstände nicht zu schnell heiss werden. Im übrigen 
liefert die Deutsche Gold- und Silber-Scheide-Anstalt vormals Rössler in Frankfurt a. M. nach 
eigener Zuschrift einen Irisirlüster, der sich in der Industrie sehr gut eingeführt und als zuver 
lässig erwiesen hat. 
Sprechsaal 1902, S. 326: 
Zur Frage 50. Barockglas wird man am einfachsten irisiren, so lange es sich noch am Heftei 
sen befindet. Zu diesem Zwecke stellt man in einen nahe gelegenen Kühlofen oder in einen 
für diese Zwecke besonders erbauten Ofen eine verschliessbare Trommel aus Eisenblech. In 
diese Trommel streut man ein Gemisch von Zinnsalz, Strontium und etwas Bleizucker; die 
eben fertig gemachten und noch rothglühenden Glasgegenstände werden nun in die Trom 
mel hinein gesteckt und unter fortwährendem gleichmässigen Drehen den aus der Composi- 
tion sich bildenden Dämpfen ungefähr eine Minute ausgesetzt. 
Hohlglas- und gepresste Gegenstände überzieht man am bestem mit der irisirenden Fär 
bung, indem man den Boden einer gewöhnlichen Muffel oder einer Muffel für Feuerpolitur 
ebenfalls mit einer Mischung von Zinnsalz, Strontian und etwas Bleizucker bestreut, hierauf 
mit Glasgegenständen füllt und die geschlossene Muffel ca. eine halbe Stunde einem mittle 
ren Feuer aussetzt. Barockglas muss noch besonders nach dem Irisiren gekühlt werden, 
während die in der Muffel überzogenen Glasgegenstände in dieser abkühlen. 
295
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.