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Neu und Gegenstand des Privilegiums ist: 
1. Die Herstellung verschiedenfarbig verzierter Glasgegenstände durch Umgeben des Glas 
kolbens mit einer Hülle aus anderfärbigem Glase und Einblasen in eine Metallform, deren In 
nenfläche die herzustellende Verzierung en relief, scharfkantig und gegen die Formhand keil 
förmig erweitert ausgearbeitet enthält, so daß die farbige Glashülle von den scharfen Kanten 
durchschnitten und an diesen Stellen verschoben wird, wodurch die Verzierungen dunkle 
Ränder erhalten. 
2. Glasgegenstände, auf welchen auf die unter 1 angegebene Weise farbige Verzierungen mit 
dunkleren Rändern angebracht sind. 
Wien am 21. Juni 1887 DER BEVOLLMÄCHTIGTE G. Palm 
1895 
Privilegium Nr. 46/1587: 
Glasgegenstände, welche einen intensiven blauen oder goldigen Metallschimer besitzen und 
Verfahren zur Herstellung derselben von Max Ritter von Spaun, Inhaber der Firma Joh. Lötz 
Witwe in Klostermühle, Böhmen. 
Die den Gegenstand der Erfindung bildenden Glasgegenstände zeigen die Eigentümlich 
keit, dass sie an Ihrer ganzen Oberfläche metallisirend erscheinen, d. h. einen intensiv blauen 
oder goldigen Metallschimmer besitzen. Dieser Metallschimmer, welcher bisher in der Glasfa 
brikation auf keinerlei Weise, weder durch Verwendung irisirender Glasmassen, noch durch 
Überziehen der Glasgegenstände mit Lüster hergestellt werden konnte, kann gegebenenfalls 
auch mit einem eigenthümlichen Decor versehen werden, welcher gleichfalls entsprechend 
dem Fond des Glasgegenstandes blau oder goldig metallisirt, daneben aber noch die natürli 
che, durch die Wahl der Decormasse bedingte Färbung zeigt. 
Die beiden beiliegenden Muster veranschaulichen einen, den oben gekennzeichneten Metall 
schimmer zeigenden Glasgegenstand, und einen ebensolchen, jedoch decorirten Glasge 
genstand. 
Das Verfahren zur Herstellung derartiger metallisirender Glasgegenstände besteht in Folgen 
dem: Ein in der Masse mit Kupferoxydul gefärbter Glasgegenstand oder ein solcher aus 
irgend einem anderem Farbenglas oder aus Kristallglas, welch letztere vorher in bekannter 
Weise mit einer Lösung von Kupfersalzen überzogen und gebrannt werden, wird nach sorg 
fältiger Reinigung, der Einwirkung reducirender Gase (Kohlenoxyd- und Schwefelgasen) im 
Muffelfeuer ausgesetzt. Nach dem Erkalten und der darauf vorgenommenen Reinigung zeigt 
sich an der Aussen- und Innenseite des Glasgegenstandes ein intensiv blauer oder goldiger 
Metallschimmer. 
Sollen derartige Glasgegenstände decorirt werden, so werden sie noch mit einer Aetzfarbe 
aus Metallsalzen bemalt und eingebrannt. So zeigt beispielsweise das eine der beiliegenden 
Muster einen Decor, welcher durch Bemalen des metallisirenden Glasgegenstandes mit einer 
Aetze aus Silbersalzen und Verzierung der eingebrannten Aetze mit Gold hergestellt ist. Die 
ser Decor zeigt ausser seiner natürlichen grünen Farbe auch noch den metallisirenden 
blauen oder goldigen Schimmer des Untergrundes. 
Neu und Gegenstand des Privilegiums ist: 
1). Verfahren zur Herstellung von metallisirenden Glasgegenständen, darin bestehend, dass 
der in der Masse mit Kupfersalzen gefärbte oder mit einer Lösung von solchen Salzen über 
zogene Glasgegenstand im Muffelfeuer der Einwirkung reducirender Gase (Kohlenoxyd- und 
Schwefelgasen) ausgesetzt wird. 
2. ) Die Herstellung eines Decors auf dem nach obgenannten Verfahren behandelten Glasge 
genständen durch Bemalen derselben mit einer Aetzfarbe aus Metallsalzen (Silbersalzen) 
und nachfolgendes Einbrennen, gegebenenfalls Verzieren mit Farbe. 
3. ) Als neue Industrieproducte metallisirende Glasgegenstände, welche nach dem unter 1 an 
gegebenen Verfahren hergestellt, und event uel nach dem unter 2 gekennzeichneten Verfah 
ren decorirt wird. 
Wien, am 14. Decbr 1895 DER BEVOLLMÄCHTIGTE H. Palm (Michalecki & Co.) 
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