MAK
1896 
Privilegium Nr. 24/696: 
Metallisch schimmernde Glasgegenstände und Verfahren zur Herstellung derselben von Max 
Ritter von Spaun, Inhaber der Firma Joh. Lötz Wwe. in Klostermühle, Böhmen. 
- k- 
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren um Glasgegenstände, namentlich an ihren inne 
ren Flächen mit einem metallischen Glanz zu versehen. 
Bisher wurde behufs Herstellung derartiger metallisirender Glasgegenstände entweder ein 
Metall-Lüster in Anwendung gebracht oder die Gegenstände wurden mit Silberätze behan 
delt, welche in der Maler-muffel mit Hilfe von Gasen reducirt wurden. 
Der vorliegenden Erfindung gemäss wird dagegen die Innenseite des Glasgegenstandes aus 
einer Schichte eines mit Metalloxyden gefärbten Glases gebildet und gleich beim Glasofen 
vom Glasmacher metallisirt, so dass der Gegenstand nach dem Herausnehmen aus dem 
Kühlofen vollkommen fertig erscheint. 
Derartige an der Innenseite verzierte Glasgegenstände, welche durch das beliegende Muster 
in einer ihrer vielen möglichen Ausführungsformen repräsentirt werden, unterscheiden sich 
demnach wesentlich von den bisherigen metallisirend aussehenden Giaswaren dadurch, 
dass sie nicht in einer Muffel mit reducirenden Gaen behandelt werden müssen, um ihren 
metallischen Glanz zu erhalten, sonden denselben schon nach dem Einblasen und Auftreiben 
des Gegenstandes beim Glasofen selbst erlangen. 
Das Verfahren, um einen Glasgegenstand an seiner inneren Fläche zu metallisiren, wird in der 
Weise durchgeführt, dass vorerst aus einem mit Metalloxyden versetzten Glase ein Kölbchen 
gebildet, dieses wie beim gewöhnlichen Verfahren gerundet und mit einer anderen Glas 
masse überstochen wird, bis die zum Ausblasen des Gegenstandes erforderliche Glasquanti 
tät vorhanden ist. 
Nach erfolgtem Ausblasen wird der Gegenstand mit dem sogenannten Hefteisen zwecks 
Ausarbeitung der Oeffnung am Boden angeheftet und aufgetrieben. Das nun an der inneren 
Fläche freiliegende mit Metalloxyden versetzte Glas wird alsdann beim Glasofen der Einwir 
kung reducirender Kohlengase ausgesetzt, so dass sich ein Theil der in demselben befindli 
chen Metalltheilchen an dessen Oberfläche ausschneidet und so den metallischen Glanz her 
vorbringt. 
Neu und Gegenstand des Privilegiums ist: 
1. Verfahren zur Herstellung von an den Innenflächen metallisirenden Glasgegenständen, da 
durch gekennzeichnet, dass ein mit Metalloxyden versetztes Glaskölbchen mit einer anderen 
Glasmasse überstochen und in üblicher Weise aufgeblasen angeheftet und aufgetrieben 
wird, worauf das an der inneren Fläche freiliegende metalloxydhältige Glas beim Glasofen 
selbst der Einwirkung reducirender Gase ausgesetzt wird. 
2. Als neue Industrieproducte Glasgegenstände, welche nach dem unter 1. angegebenen 
Verfahren an ihrer Innenfläche metallisirend erscheinen. 
Wien, am 28. April 1896. DER BEVOLLMÄCHTIGTE H. Palm (Michalecki & Co.) 
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