MAK
ANTON RÜCKL, BIENENTHAL UND JOSEF RINDSKOPF’S SÖHNE, KOSTEN 
1898 
Privilegium Nr. 49/570 
Beschreibung zur Erfindung der Firma Josef Rindskopf’s Söhne (Edwin Riethof) in Kosten 
bei Tepiitz (Böhmen) betreffend Verfahren zum irisiren und Mattiren von Glas 
Bisher wurde Glas in der Weise irisirt, daß es in warmem Zustande während der Erzeugung in 
eine eiserne Trommel gebracht und den Dämpfen von Zinnsalz, salpetersauerem Strontium 
und salpetersauerem Baryt ausgesetzt worden ist. Die Erzeugung der erforderlichen Dämpfe 
wurde dadurch bewirkt, daß die oberwähnten Substanzen in einem eisernen, glühend ge 
machten Löffel in die besagte Trommel eingeführt wurden. Das Glas selbst blieb diesen 
Dämpfen eine gewisse Zeit lang ausgesetzt und wurde nach Herausnahme gekühlt. Dieses 
Verfahren aber weist sowohl in ökonomischer als auch in sanitärer Beziehung bedeutende 
Nachtheile auf, welche darin bestehen, daß durch die Einführung des Löffels die Dämpfe 
selbst entweichen und verschwendet werden, wodurch sie anderseits dem Manipulaten ge 
sundheitsschädlich und unangenehm sind. 
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren zum Irisiren und Mattiren von 
Glas, welches die vorerwähnten Nachtheile vollkommen ausschließt und einzig und allein 
durch die Wirkung des elektrischen Stromes unter sonst während der Operation allseitigem 
Abschlüße erfolgt. 
Dieses Verfahren besteht darin, daß man die zum Irisiren und Mattiren erforderlichen Ingre 
dienzien als: Zinnsalz, salpetersaures Strontium, salpetersauren Baryt oder sonstige ver 
wendbare Substanzen unter Einwirkung des elektrischen Stromes zur Dampfentwicklung 
bringt. Dies geschieht in einer Trommel unter allseitigem Abschluß, wobei außerdem Fluor 
verbindungen zwischen die Elektroden bzw. in den Stromkreis gebracht werden, die sich un 
ter Einwirkung des Stromes zerlegen und das Fluorireigeben, so daß das diesen Ingredien 
zien ausgesetzte Glas durch die Dämpfe irisirt und gleichzeitig durch das freigewordene 
Fluor mattirt (geätzt) wird. Nach beendigter Operation wird der Strom einfach ausgeschaltet. 
Patent-Anspruch 
Verfahren zum Irisiren und Mattiren von Glas, wesentlich darin bestehend, daß die zum Irisi 
ren und Mattiren resp. Ätzen erforderlichen Ingredienzien (Zinnsaiz, salpetersaures Stron 
tium, salpetersaurer Baryt und ähnliche verwendbare Substanzen) unter Zusatz von Fluorver 
bindungen dem elektrischen Strome ausgesetzt werden, wobei die durch den Strom hervor 
gerufenen Dämpfe das unter Abschluß mit diesen Substanzen stehende Glas gleichzeitig 
irisiren und mattiren (ätzen).- 
Prag, den 4. November 1898 
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