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Stellung haben folgende Zöglinge gefunden:
Paul Thom und Johann Lanik als Musterzeichner in einem Fabriksatelier
in Wien, Wilhelm Kaller als Zeichner in einer Bronzewarenfabrik in Wien,
Albin Adlesiö als Möbelzeichner der Firma S. jaray in Wien, Edmund Bosch als
Möbelzeichner der Firma Franz Schönthaler ä Söhne, Giovanni Nones als
Zeichner in einem Baubureau in Triest, Johann Peterka als artistischer Leiter
und Modelleur der Silberwarenfabrik in Also Hamor „Sandrik", Johann Stigger im
Atelier für Kirchenmalerei des j. Kott in Wien, Ludwig Hujer als Atelierleiter der
Firma C. Pietzner in Wien, Max Peinlich als Modelleur und Ciseleur bei A. Fleuret
in Paris, Wilhelm Günther als Zeichner bei Taenzer und Jaenichen in Leipzig;
Victor Pollack und Josef Spiske traten in das Geschäft ihres Vaters ein, Dominik
Brosik, Johann l-Iasenoehrl, Hermann Heindl, Rosa Wichtl, Emma Zündel haben
sich als selbständige Maler, Johann Schwathe als Modelleur und Peter Teresczuk
als I-Iolzschnitzer etablirt.
Auftragsarbeiten wurden durchgeführt:
58 technische Prüfungen von Materialien und Fabricaten der keramischen
Industrie, darunter xz im Auftrage des k. k. Finanz-Ministeriums; ferner Analysen
von 2 Emailen, r Chamotte, 2 Leinölen, 7 Kalksteinen und Kreiden, r Zinnoxyd,
7 Materialien für die Glasindustrie, 10 Wetzsteinen und x Filterstein im Auftrage
des k. k. Finanz-Ministeriums, beziehungsweise des k. k. l-lauptzollamtes Wien;
6 archäologischen Objecten im Auftrage der k. k. Centralcornmission für Kunst-
und Historische Denkmale; 5 Versuchsbrände mit Kalksteinen und Quarz.
Selbständige Untersuchungen und Versuche galten der Ermittlung der
beständigsten, lichtechtesten Holzbeizen in den modernen Farben für die Möbel-
industrie; die Resultate wurden den betreffenden Abtheilungen der Kunstgewerbe-
schule und der Industrie zugeführt. Ferner maltechnische Fragen: Untersuchungen
über das Elaevcoccaöl und oxydirte Leinöle, worüber Referate in der Chemiker-
zeitung publicirt wurden; über Wiener Malerfarben des Handels, deren Ergebnisse
den Fabrikanten zurVervollkommnung ihrer Erzeugnisse bekannt gegeben wurden;
Versuchen zur Metallpatinirung; der Erweiterung und Ausbildung der keramischen
Decorationsmittel, deren Herstellung und Anwendung in den im Berichtsjahre an
der Kunstgewerbeschule neu eingerichteten keramischen Curse, dessen technische
und administrative Leitung dem Laboratoriumsvorstande obliegt.
Es wurden ferner die technischen Grundlagen und Decorationsmittel für
ein neues Wiener keramisches Atelier geschaffen, desgleichen für ein grosses
Emailwerk, das in einer hiesigen Werkstätte zur Ausführung gelangt; endlich
eine Scala neuartiger Emaile auf Eisen, geschaffen für ein Patent eines hiesigen
Ofenfabrikanten.
Technische Unterweisungen und Gutachten wurden an k. k. Fachschulen
und Industrielle auf schriftlichem Wege in 5x Fällen ausgegeben, ausser den
zahlreichen mündlich ertheilten Auskünften.
Die Zahl der Hospitanten des Laboratoriums betrug 4, worunter 2 Stipen-
disten.
Der Hospitant Herr Eduard Fickert fand Stellung in der C. Pietzner'schen
Thonwarenfabrik in Ladowitz.
Die Einnahmen des Laboratoriums betrugen:
r. Honorare für Arbeiten . . H. 420.-
2. Laboratoriumstaxen . . . . . . . . . . . „ 60.-
3. Restitutionen für Materialien, Brände etc. . . „ 23.-
zusammen fl. 503.-
CHEMXSCHES LABORA-
TORIUM
Aus der k. k. Hof- und Snatsdruckerei.