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367 Gläser nach Entwurf der Wiener Werkstätte (Josef Hoffmann) für Joh. Lötz Witwe, Werknummern (der 
Wiener Werkstätte) von links nach rechts: 558, 559, 560, 562, 564 
564 
SCHALE 
A I 564/120 = Opal glatt 
A I 564/158 = Kristall optisch 
A I 564/262 = mit geritztem Dekor 
Die wieder auf zwei Seiten des Kalkulationsban 
des eingetragene dreifüßige Schale wurde in 
drei verschiedenen Varianten erzeugt: zwei da 
von unterscheiden sich durch die Glasmasse 
(Opal bzw. Kristall), die dritte Variante, wohl 
ebenfalls aus Kristallglas, trägt einen floralen 
Dekor. 
Eine zusätzliche Version ergibt sich dadurch, 
daß auf einer Pause die geschwungenen Füße 
durch eine Art gedrückter Kugeln ersetzt wur 
den. Wann diese Mutation entstand, läßt sich 
nicht eruieren. Die Pause trägt außer den Werk 
nummern die Bezeichnung „Fuß 3 mal anbrin 
gen“. 
Diesmal variieren die Einzelmaße relativ stark: 
Während im Kalkulationsband der Durchmesser 
mit 13 cm und die Höhe mit 5,7 bzw. 6 cm ange 
geben ist, hat die von Hoffmann selbst mono- 
grammierte Zeichnung, die außerdem noch den 
Vermerk „geblasen“ von seiner Hand trägt, 
einen Durchmesser von 13,5 bzw. 14 cm (links 
korrigiert) und eine Höhe von 5,8 cm. Die 
Schale mit den geänderten Füßen weist auf der 
Pause einen Durchmesser von 15,5 cm und 
eine Höhe von 5,4 cm auf. 
Loetz berechnete der Wiener Werkstätte in den 
Jahren 1915-1916 insgesamt 7 Stück der Va 
riante „Opal glatt“ sowie 4 Stück der Variante 
„Kristall“; Oertel lieferte 103 Stück von „Kristall“ 
und 25 Stück der dekorierten Schale. Die Er 
wähnung einer Oertel-Rechnung aus dem Jahre 
1920 ist deshalb bemerkenswert, weil sie den 
Hinweis auf den Dekorateur trägt: „262 24 St. It. 
Rechnung J. Oertel & Co. 7/1. 20 geritzt Vater“ 
(Kalkulationsband WWMB 61, S. 564). 
In der Glassammlung des Österreichischen Mu 
seums für angewandte Kunst werden zwei 
Schalen aufbewahrt, die die charakteristische 
Form des oben beschriebenen Prototyps auf 
weisen: eine relativ flache Form mit leicht ge 
schwungener Wandung und drei gedrückten 
Füßchen. Das sehr dünnwandige Glas irisiert 
leicht und ist in Ritztechnik geschmückt (Figu 
ren und floraler Dekor). Das Herstellungsjahr 
der beiden, infolge ihrer Zartheit leider beschä 
digten, Schalen war bisher nicht exakt festzule 
gen, doch schließen sie technisch und stili 
stisch vermutlich an die Oertel-Varianten an. 
Der auf dasselbe Vorbild zurückgehende Ritz 
dekor zeigt leichte Varianten in der Ausführung. 
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