ROBERT HAAS - LEBENSLAUF
Robert Haas wurde in Wien am 16. April 1898 geboren. Seine Erziehung am
humanistischen Gymnasium wurde 1916 durch Kriegsdienst an zwei Fron
ten unterbrochen. 1918 rüstete er als Oberleutnant mit 2 Dekorationen ab.
Nach Ablegen der Matura im Jahre 1917 besuchte Robert Haas die Tech
nische Hochschule in Wien von 1919-1924, mit der zweiten Staatsprüfung
erhielt er den Titel „Ingenieur“. Gleichzeitig besuchte Robert Haas Kursean
der Universität in Nationalökonomie und Kunstgeschichte.
Von 1920 bis 1923 Studium von Schrift, Typenkunde und Heraldik unter
Professor Rudolf von Larisch an der Kunstgewerbeschule, und später in
dessen Meisterklasse an der Akademie der bildenden Künste. Von 1930
bis 1932 Studium der Photographie unter Trude Fleischmann.
Im Jahre 1925 wurde die „Officina Vindobonensis“, ein graphisches Atelier
und eine Handpresse, unter der Mitarbeit von Prof. Carry Hauser und
Dr. Fred Siegle gegründet. Bis zur Schließung des Unternehmens wurden
21 Handpressen-Drucke und 9 Verlagswerke produziert, außerdem
Gebrauchsgraphik, Schrift und Urkunden, Plakate und Kataloge aus
geführt. Unter den Verlagswerken ist besonders die Ersterscheinung der
„Antlitzgedichte“ von Heinrich Suso Waldeckzu erwähnen. Während die
ser Zeit beteiligte sich Robert Haas an zahlreichen Ausstellungen in Wien
sowie in London (1930), Köln (1932), Tokio (1934), Amsterdam (1935).
Plakate und Kataloge für Künstler-Vereinigungen schrieb und entwarf
Robert Haas von 1926 bis 1935, u. a. für die Wiener Philharmoniker. Für die
Bundesregierung schrieb Haas mehrere Urkunden, darunter die Ehren-
gabefürArturoToscanini anläßlich der Aufführung des Verdi-Requiems zu
Ehren von Bundeskanzler Dollfuß.
Im Jahre 1933 wurde Robert Haas mit der Beschriftung der Neuaufstellung
der Waffensammlung und dem Entwurf des Kataloges beauftragt, außer
dem mit dem Photographieren zahlreicher Objekte. Einen ähnlichen Auf
trag erhielt er in der Franz-Joseph-Ausstellung im Schloß Schönbrunn
(1935) und in der Österreichischen Kunstgewerbe-Ausstellung in London
(1933).
Im Jahre 1937 entwarf Haas die große Photomontage für den österreichi
schen Pavillon auf der Weltausstellung in Paris. Dort wurden auch Arbeiten
der Officina gezeigt und Robert Haas wurde eine Goldmedaille und der
Grand Prix zuerkannt.
Aufträge der Industrie für Urkunden und Photo-Reportagen folgten, u.a.
Voith Turbinenwerke (1927), Alpine Montangesellschaft (1937). Von 1935
bis 1937 war Haas als Photoreporter im Auftrag des Bundeskanzleramtes
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