MAK

Volltext: Das Kaiserlich Königliche Österreichische Museum für Kunst und Industrie, 1864 - 1914

Kultgeräten hat fich damals am gündigden vermehrt: fo kam noch ein fpätgotilches 
Reliquiar dazu und ein Kelch, datiert 1497; im folgenden Jahrzehnt ein Dalmatiner 
emaillierter Kelch aus dem 15. Jahrhundert und ein fpätgotilcher deutlcher Kelch fowie 
ein Augsburger aus dem 18. Jahrhundert; in den Neunzigerjahren ein italienifcher Kelch 
aus dem 17. Jahrhundert, ein Ichöner fpätgotilcher Breslauer Kelch und eine gotifche 
Hodienbüchfe. 
Einen Zuwachs an profanen Gefäßen erhielt das Mufeum nach zehnjähriger 
Paufe im Jahre 1882 durch einen fchweren Siebenbürger Becher aus dem 17. Jahr 
hundert, zwei Jahre fpäter durch eine Breslauer Kanne des 17. Jahrhunderts und 
1890 durch eine Augsburger Kanne des 17. Jahrhunderts, ln dem folgenden Jahr 
zehnt hat man mit einem Brünner und einem Augsburger Krügel die Arbeiten des 
17. Jahrhunderts und mit einer vergoldeten füddeutlchen Kupferkanne fowie einem 
Lüneburger Viertraubenbecher und zwei Nürnberger Sat^bechern aus dem Legat 
Schnapper die wenigen Stücke aus dem 16. Jahrhundert ergänzt. 1901 find zwei edel 
geformte glatte Becher mit dem Wappen des Grafen Gabriel Bethlen von Sieben 
bürgen und der Jahreszahl 1622 erworben worden, 1903 das Reifefervice des Königs von 
Rom. ln den Neunzigerjahren hatte das Inditut begonnen, öderreichilche Silberarbeiten 
aus dem 18. und 19. Jahrhundert zu fammeln und wurde hiebei durch fortlaufende 
Widmungen des Herrn Dr. Albert Figdor nachdrücklich unterdüt^t. Durch die Aus- 
Heilung alter Gold- und Silberlchmiedarbeiten im k. k. Öderreichilchen Mufeum 1907 
kam diefe Sammelaufgabe bedeutend vorwärts. Durch die Forlchungen Eduard Leilchings, 
»Zur Gefchichte der Wiener Gold- und Silberlchmiedekund«, in »Kund und Kund- 
handwerk« 1904 und 1907 und durch die Arbeiten von Karl Knies waren die Wiener 
Arbeiten des 18. Jahrhunderts fowie der Empire- und der Biedermeierzeit mehr in den 
Vordergrund gerückt worden; die Ausdellung brachte eine große Zahl von Gebrauchs 
und Repräfentationsdücken jener Periode, und man lernte vergelfene Meider, wie 
Jofef Mofer, Cockfel, Würth, wieder kennen und lieben. Neuerliche Gefchenke 
des Herrn Dr. Albert Figdor und Ankäufe, darunter eine Terrine von Georg Hann, 
Wien 1788, waren neben einer großen Augsburger Kanne mit Platte aus dem Anfang 
des 18. Jahrhunderts die erden Früchte jener Ausdellung. Im Jahre 1908 id eines der 
intereffanteden Stücke unferer Sammlung, ein Pokal mit dem Seinsheimfchen Wappen, 
Wiener Arbeit ca. 1600, mit Meiderzeichen MR, auf der Auktion Grab in München 
erdanden worden; 1912 auf der Auktion Boskowi^ ein Humpen mit dem Befchau- 
zeichen Wiens 1692 und dem Meiderzeichen FO, bald nachher eine Mondranz des- 
felben Goldfchmieds. Von größeren Biedermeierarbeiten id 1911 ein prachtvoll 
getriebenes Wiener Teefervice von 1840, Gefchenk der Baronin Dingeldedt in Graz, 
in die Sammlung gekommen, gewidmet zur Erinnerung an ihre Mutter Jenny Dingeldedt- 
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