Glasfabrikation und Glasmalerei, Keramik, Möbelfchreinerei, Drechflerei, Schmied-
und Schlolferarbeiten, weitere derartige Verzeichniffe find in Ausficht genommen.
Alle neuen Erwerbungen werden durch gedruckte Nachtragsverzeichniffe, welche im
Lefefaale in zwei Exemplaren aufliegen, und überdies durch Anfchlag beim Bibliotheks
eingang bekannt gemacht.
Unter den reichen Behänden der Bücherfammlung erwähnen wir befonders die
llattliche Anzahl von Fachzeitlchnften, welche in einem eigenen Zeitlchriftenlefefaale
(dem ehemaligen Vorlefefaale) dem Publikum auf die denkbar bequemlte Art zu
gänglich gemacht find, ferner die Sammlung von kunhtheoretilchen und kunhtechnifchen
Schriften, von Schreib- und Zeichenbüchern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, von
Kotlümwerken, und vor allem die koltbare Sammlung feltener Original-Stick- und
Spi^enmuherbücher aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Mufeumsbibliothek befi^t
eine der reichten Sammlungen derartiger Muherbücher und eines derfelben, das
»Gantz new Modelbuch« von Wilhelm Hoffmann aus dem Jahre 1607, ilt überhaupt
nur in dem Exemplar des Öfterreichifchen Mufeums bekannt. Es war einh Eigentum
des lebten Rofenbergers, Peter Wok von Rofenberg, für delfen Bibliothek es 1608
gebunden wurde. Im Jahre 1875 tauchte das koltbare Buch in München auf und wurde
fofort durch das Ötterreichilche Mufeum erworben und photolithographilch re
produziert. Die Bibliothek enthält weiters eine große Zahl von wertvollen Abbil
dungswerken aus den Gebieten der Architektur, Skulptur und Malerei, eine lange
Reihe der bellen Vorlagewerke für fämtliche Zweige des Kunltgewerbes und eine
umfangreiche Sammlung der Literatur der gewerblichen Ausheilungen feit dem
Jahre 1851.
Schon bei ihrem Entliehen und fortgefe^t alle die Jahre her, hatte lieh die Mufeums
bibliothek der kräftigen Förderung von Seite des Allerhöchlten Hofes, der Regierung,
verwandter Anhalten und vieler Kunhfreunde zu erfreuen. Die Inventare der Bücher
fammlung verzeichnen zahlreiche wertvolle Gelchenke. Es ih nicht möglich, fie alle hier
aufzuzählen. Wir können nur einzelne Gelchenkgeber nennen, vor allen Seine Majehät
den Kaifer, den Kronprinzen Rudolf, die Herren Erzherzoge Rainer, Leopold, Wilhelm
und Johann, Seine Majehät den Kaifer von Rußland, Seine königliche Hoheit Ernh Auguh
Fierzog von Cumberland, Seine Durchlaucht den regierenden Fürhen Johann von und zu
Liechtenhein, die Oberhen Hofämter, das k. k. Miniherium für Kultus und Unter
richt, das k. k. Handelsminifterium, das k. k. Miniherium für öffentliche Arbeiten und
das k. u. k. Gemeinfame Finanzminiherium. Das franzöfilche Unterrichtsminifterium
übergab dem Mufeum im Jahre 1869 eine Anzahl von wertvollen Publikationen, dar
unter Merimees großes Werk über die romanifchen Wandgemälde in St. Savin, die
»Statistique monumentale de Paris« von A. Lenoir und das Prachtwerk von Lalfus und
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