le circostanze della guerra marittima quest'esteso stabilimento avrebbe dovuto deperire e sa-
rebbe rimasto nell'inazione un numero copioso di operai, se il Barbaria alle cessate commissioni
della Spagna, del Portogallo, dell’lnghilterra e delle coste dell'Affrica non avesse sostituite le in-
venzioni di altri simili lavori, adattandoli al gusto ed alle ricerche delle nazioni continentali. Egli ha
perfezionati gli smalti pei quadranti, di cui affluiscono a lui le domande dall'estero. Coll’unione di
piü tinte negli smalti colorati e riuscito ad imitare il marmo affricano, ed ha adattato alle conterie il
color corallino, di cui fanno grandissime ricerche pei ricami !a Germania, la Polonia e la Russia.
Con tali miglioramenti e perfezionamenti il Barbaria ha potuto conservare attivo questo ramo di
commercio, e mantenere nelle piü difficili circostanze un significante numero d’operai, che altri-
menti sarebbero rimasti in un’assoluta inazione.
La Commissione per questi titoli ha giudicato che gli si accordi la medaglia d'oro. (Collezione de-
gli Atti 1/1824, S. 104-105).
RAUHSCHLEIFEN ODER AGATIEREN
Weiß schimmernde, durchscheinende Oberflächen entstanden durch Mattschleifen
(„Rauhschleifen“, „Agathieren“) von farblosem Glas; es verleiht ihm den Eindruck
schwebender Leichtigkeit (Abb. 97). Opakes, mattiertes Glas verführt zum Vergleich
mit Biskuitporzellan (Abb. 100, 102).
Der Begriff „Agathiren“ wird bei Sommer erwähnt; der Autor geht auf die „Bearbeitung
oder Raffinirung, als Schleifen, Kugeln, Schneiden (Graviren), StöpseF und Schrau
beneinbohren, Malen und Vergolden“ ein; „diese Bearbeitung geschieht gegen Stück
lohn . . . und wird zum Theile vom weiblichen Geschlechte verrichtet, welches auch
sonst noch an der Arbeit Theil nimmt, und gewöhnlich das Rauhschleifen oder Agathi
ren, und das Poliren der Vergoldung besorgt. ..“ (Sommer 1833, S. 289). In den Prager
Ausstellungen von 1828, 1829, 1831 und 1836 sind unzählige Beispiele „agatirten“ Gla
ses von Glasfabrikanten und Glasveredlern angeführt. Worte wie „Achat“, „Achatin“,
„Agatin“, „achatiren“, „agatiren“ und „alabastriren“ haben einen so ähnlichen Klang,
daß ihnen oft gleiche Bedeutung zugemessen wird; dies kann leicht zu Fehlinterpreta
tionen führen.
Ein schönes Beispiel eines „agatirten“ Glases ist ein Pokal der Harrachschen Glasfa
brik: ein „mattgeschliffener Glaspokal mit venezianischer Arbeit im Stengel“ (wie im
TH-Heft vermerkt, dort mit dem Jahre 1837 versehen).
Im technischen Sinn ist das „Agatieren“ dem „Mattieren“ wohl gleichzusetzen:
Das Mattschleifen von Lampensturz- und anderen Hohlgläsern bedingt die Herstellung einer eige
nen Vorrichtung an der Schleifspindel, welche es erlaubt, den zu schleifenden Gegenstand einzu
spannen, um während der Rotationen desselben mittelst Eisen und Sand die glatte Oberfläche in
eine rauhe, das durchsichtige in durchscheinendes Glas zu verwandeln. Die mit dieser Umgestal
tung beschäftigten Arbeiter werden Mattirer genannt. (Industrie-Statistik 1857, S. 117).
DAS „EISKRISTALLGLAS“ VON STÖLZLE
Von ganz anderem Weiß ist das „Eiskristallglas“ einer Sturzflasche mit Becher von
Stölzle (Abb. 98, 99). Die unregelmäßige Oberfläche verbindet sich mit dem Eindruck
des Craquele und reflektiert das Licht, sodaß die Wirkung „weiß“ nicht vom massege
färbten oder weiß überfangenen Glas ausstrahlt.
Für die Herstellung von „Eisglas“ beschreibt Randau drei Varianten:
Das Eisglas . . . verdankt seine Entstehung einzig und allein gewissen physikalischen Verhältnis
sen . . . Der Arbeiter nimmt aus einem Glashafen klar geschmolzenes Glas an die Pfeife und bläst
dasselbe so weit auf, daß ein kleines dickwandiges Kölbchen entsteht. Dieses taucht er sofort in
ein neben ihm stehendes Gefäß, welches mit Wasser gefüllt ist. Durch die rasche Abkühlung er-
97 Goblet; Count Harrach Glassworks, Neuwelt (Bohemia), prior to 1837; frosted colorless
glass, stem with filigree work; height: 20.1 cm. - Technical Museum Vienna, inv. no. TM 21901
(TH 12254; acquired from Rohrbeck for 3 fl.)
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