%
4 Ohrgehänge („Ohrbirndeln“); wohl Böhmen, vor 1837; farbiges Glas; Höhe: 2,2-3,7 cm. -
Technisches Museum Wien
4 Earring pendants; probably Bohemian, prior to 1837; colored glass; height: 2.2-3.7 cm. -
Technical Museum Vienna
Den Ausstellern, in die Reihe der vorzüglichsten Glashütten-Inhaber der Monarchie gehörig,
wurde wegen der Grossartigkeit ihres Betriebes und wegen ihrer ausgezeichneten Leistungen
die goldene Medaille zuerkannt. (Wien 1845, Bericht 1846, S. 98, 99).
DIE „PENDELOQUES“ DES FERDINAND UNGER ZU LIEBENAU
In intensiv leuchtenden Farbnuancen aus transparentem, transluzidem und opakem
Glas sind die Ohrgehänge-Muster gehalten (Abb. 4), die in Formen gepreßt oder ge
schliffen, mit facettierter oder glatter Oberfläche hergestellt wurden. Sie sind den
„Ohrbirndeln“ von Ferdinand Unger in Liebenau vergleichbar (Abb. 5, 6), die in einer
zweiteiligen, wie ein Buch aufklappbaren Kassette enthalten sind: „Pendeloques / in
verschiedenen Farben, Formen und Schliff- / gattungen, von dem Glas- und Composi-
tions- / Perlenfabrikanten Ferd. Unger zu Lieben- / au im Bunzlauer Kreise Böhmens,
vom J. 1839. / 70 Gattungen.“
Diese „Pendeloques“ des Ferdinand Unger aus Liebenau sind ein Mikrokosmos an Far
ben, Formen und Techniken. Zur Illustration des Farbenreichtums sollen die Muster
1-15 (Abb. 5) und 26-35 (Abb. 6) dienen: zu den bekannten monochromen, vom Hell
gelb zum Dunkelviolett reichenden Nuancen gesellen sich die bunten „Ohrbirndeln“
(Abb. 5, Nr. 4) und jene, die zusätzlich dekoriert wurden (Abb. 5, Nr. 13-15). Neben ge
schliffenen Oberflächen dominieren die abwechslungsreichen Ornamente der gepreß
ten Formen (Abb. 6).
21