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Fig. u. Gotische Ofenplane mit der Figur
des St. jakohus, elsässisch (Burg Kreuzen-
slein)
gleiche Beiwerk wiederholt sich auf einer
Platte mit der thronendenFigur des St.Theo-
bald, des Patrones von Thann, im Museum
zu Colmar.
Eines der ältesten Gußwerke des
Elsaß war jenes in Wiesweiler im heutigen
Kanton Niederbronn. Es besteht heute
noch. Dr. Kassel zweifelt eine Ofenplatten-
industrie im Wiesweiler Werk für die spät-
gotische Zeit an, weil im Jahre 1564 in
Mühlhausen einBuch „HoltzkünstVerzeich-
nuss der Figuren und neuwen Öfen" und
so weiter erschienen war und er daraus
folgert, daß vor 1564 keine ornamentierten
Gußplatten im Elsaß hergestellt wurden.
Ganz abgesehen davon, daß in dem von
Straßburg nur vier Meilen entlegenen Zabern
(Elsaßzabern oder Bergzabern) schon früh-
zeitig Gußstücke hergestellt worden sein
müssen - ich erinnere nur an den schon
1438 vom Erzbischof von Salzburg als
Stiickgießer engagierten Meister Hans von
Zabern -, war das Eisenschmelzen in den
Ländern zu bei-
den Ufern des
Rheinstromes
längst bekannt
und es ist nicht
glaubwürdig,
daß sich gerade
der Elsaß in der
künstlerischen
Verwertung der
Erfindung des
Eisengusses
ausgeschlossen
hätte, wenn das
Moselgebiet, das
Bistum Trier,
Fig. xz. Gotische Ofen-
plalte mit den Figuren
des St. Sebastian und
der personifizierten Ge-
rechtigkeit, elsässisch
(Burg Kreuzenstein)