DIE MODELLE
Bereits kurze Zeit nach ihrer Gründung hatten die „Bimini“-Werkstätten eine Vielzahl
von Modellen geschaffen. Die älteste erhaltene Preisliste (wohl anläßlich der Pariser
Weltausstellung 1925 angelegt) unterscheidet folgende Gruppen:
Vasen und Zierkelche - Vasen mit Blumen - Leuchter - Trinkkelche - Liqueurflaschen
und Gläser - Dosen und Schalen - Parfumflacons mit eingeschliffenem Stöpsel - Fla
cons ohne Stöpsel bzw. mit Korkstöpsel - Teegarnitur 4-teilig sowie Tiere und Figuren
- Zigarettenstampfer.
Die zweite Liste (1927 datiert, mit Ergänzungen bis 1929) gibt einen noch umfassende
ren Einblick in das Programm der Werkstätte:
Vasen, Zierkelche - Blumen und Blätter für Biminivasen - Blumen für Tafelschmuck -
Leuchter - Liqueurflaschen und Gläser - Teegarnitur vierteilig - Dosen und Schalen -
Parfumflakons mit eingeschliffenem Stöpsel bzw. für Korkstöpsel - Tiere - Figuren
(Einzelfiguren, Doppelfiguren, Gruppen) - Aquarium.
Daraus ergibt sich folgende grundsätzliche Einteilung der „Bimini“-Gläser:
1. Gefäße (mit oder ohne Blumen): Kat. Nr. 1-390
2. Tiere: Kat. Nr. 391-609
3. Figuren und Figurengruppen: Kat. Nr. 610-733
In die erstgenannte Gruppe habe ich auch diverse andere Objekte aufgenommen (z. B.
die in den Katalogen und Listen nicht angeführten Kugeln für Halsketten (im Techni
schen Museum Wien sowie im Österreichischen Museum für angewandte Kunst erhal
ten).
NUMMERN UND NAMEN
Viele „Bimini“-Gläser (Vasen, Zierkelche, Dosen, Flakons u. a.) wurden in den genann
ten Listen und Katalogen nicht nur mit Modellnummern versehen; ihre unverwechsel
bare Eigenart, die besondere Identität wurde noch durch Namen unterstrichen, von
denen die meisten überliefert sind: „Atalante“, „Bacchus“, „Omphale“ gaben den Glä
sern - über die numerische Einordnung hinaus - den Klang fremder Welten. Aus den
fernen Bereichen antiker Götter- und Heldensagen („Prometheus“, sinnigerweise für
einen Doppelleuchter) kamen die Namen ebenso wie von den Helden der klassischen
Literatur („Tasso“) oder deren Dichtern („Dante“). Wurden Tiere als Allegorien, Sym
bole oder Karikaturen betrachtet, waren ihre Bezeichnungen entsprechend: „Eitel
keit“, „Ehrgeiz“, „Amtsschimmel“ usw.
Zur zeitlichen Einordnung der jeweiligen Modellnummer ist zu sagen, daß größte Vor
sicht geboten ist: eine von Nummer 1 bis 999 linear durchgehende zeitliche Abfolge
darf nicht angenommen werden. Die Nummerngruppen können bestimmten Objekt
gruppen zwar zugeordnet werden, doch ist auch innerhalb dieser Reihen die streng
numerisch-chronologische Abfolge nicht gewährleistet:
Nr. 1-155, 206-211: Vasen, Zierkelche u. a. Gefäße
Nr. 350-392: Blumen, Gräser, Bäume, Sträucher, Kakteen
Nr. 400-406: Aquarium mit Tieren und Pflanzen
Nr. 446-448: Schalen
Nr. 501-551: Flakons, aber auch Dosen und Schalen
Nr. 601-963: Tiere
Nr. 980-999: Figuren und Figurengruppen
Die der Modellnummer manchmal beigegebenen Buchstaben dürften nicht einheitlich
gehandhabt worden sein: bei Vasen (z. B. 1 a) scheinen sie in der Regel zu bedeuten,
daß es sich um eine Komposition aus Vase und Glasblumen handelt (Kat. Nr. 2, 4, 8,
10); dann wieder muß dies nicht zutreffen (z. B.: Vase Kat. Nr. 66 = „Chios“, Modell
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