BIMINI 1923-1938 (FIRMENGESCHICHTE)
Als Quellen für die Firmengeschichte von „Bimini“ dienten die Eintragungen im Wiener
Handelsregister, die Angaben im Industrie-Compaß, Berichte in Zeitungen und Zeit
schriften, Angaben in Ausstellungskatalogen, zeitgenössische Dokumente in österrei
chischen Archiven, Bibliotheken und Museen sowie in Privatbesitz.
1923
Anmeldung der Schutzmarke Nr. 93372 am 10. 11. 1923 (Erneuerung am 3. 11. 1933 bis
10. 11. 1943; Umschreibung am 3. 11. 1933 auf „Bimini“ Werkstätten - Gesellschaft für
angewandte Kunst in Wien).
Eintragung im Handelsregister Wien (C 12/240):
18. 12. 1923: „Bimini“ Werkstatt für Kunstgewerbe Gesellschaft m. b. H., Wien
Gegenstand des Unternehmens:
Die Erzeugung und der Vertrieb:
1. ) von kunstgewerblichen Gegenständen aller Art aus sämtlichen verwendbaren Materialien,
2. ) von Spielwaren,
3. ) von Kleinmöbeln
nebst allen einschlägigen, dem erwähnten Geschäftszweck dienenden Hilfsgeschäften
Höhe des Stammkapitals: 5,000.000- Kronen
Betrag der geleisteten und der eingeforderten Einzahlungen: 5,000.000- bar
Namen der Geschäftsführer: Dr. David Rosenthal, Fritz Lampl
Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: Gesellschaftsvertrag vom 30./10.1923.
Vertretungsbefugt: 2 Geschäftsführer gemeinsam
1924
Internationale Registrierung der Schutzmarke angemeldet am 30. 4. 1924 (international
registriert am 23. 5. 1924 unter Nr. 36437; internationaler Schutz teilweise verweigert in
den Niederlanden)
Eintragung im Industrie-Compaß:
„Bimini“, Werkstätte für Kunstgewerbe, Ges. m. b. H., VII., Döblergasse 2. Erzeugung u. Vertrieb
von kunstgewerbl. Gegenständen (1923).
Kapi.: K 5,000.000. Gschf.: Dr. David Rosenthal, Fritz Lampl.
(Industrie-Compass, Band IV/1924, Österreich, S. 1802)
Bericht über die Teilnahme Biminis an der Wiener Messe:
.. . Eine angenehme Überraschung die Ausstellung von „Bimini“, einer neu gegründeten Glasblä
serwerkstatt, die gelegentlich der Messe zum erstenmal mit ihren Erzeugnissen heraustrat. Blu
men, Tiere, schlanke Henkelgefäße, entworfen von den beiden Wiener Architekten Arthur [siel]
und Josef Berger, werden frei aus der Hand geblasen, also in der ehrwürdigen Technik, die in
ähnlicher Mannigfaltigkeit nur in Venedig (Murano) geübt wird.
(tz.: Das Kunstgewerbe auf der Wiener Messe, in: Allgemeine Zeitung, München, 26. März 1924)
1925
Teilnahme an der „Exposition Internationale des Arts Decoratifs et Industrien Moder
nes“ in Paris (Auszeichnung mit einer Gold- und drei Silbermedaillen)
Eintragung im Compaß:
„Bimini“, Werkstatt für Kunstgewerbe, Ges. m. b. H., VII., Liechtensteinstraße 121. Wiener Glas
bläserarbeiten (1923). Kap.: K 5,000.000. Gschf.: Dr. David Rosenthal, Fritz Lampl.
(Compass, Finanzielles Jahrbuch 1925, Band IV, Österreich, S. 1717)
Dr. Armand Weiser: „BIMINI“
Klingt nicht schon der Name hell und hoch wie das Glas, aus dem die Fläschchen, Schalen, Va
sen, Leuchter und Fabeltiere geblasen wurden? Diese zarten und phantastischen Gebilde aus
zerbrechlichem Stoff scheinen fast zur Einrichtung von Luftschlössern zu gehören. Sie sehen in
ihrer unwahrscheinlichen Subtilität wie Elfenspiel in der Dämmerung aus, in deren stillen Einsam-
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