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Volltext: Lampengeblasenes Glas aus Wien

Waltraud Neuwirth 
LAMPENGEBLASENES GLAS 
AUS WIEN 
Band I: Anton Schwefel - Wiener 
Glaskunst des Biedermeier 
ca. 240 Seiten, ca. 15 Farbabbildungen, 
ca. 200 Schwarzweißabbildungen 
ISBN 3-900282-24-2 (1992/1993) 
Bisher war man vielfach der Meinung, 
das „lampengeblasene Glas“ hätte in 
Wien vor dem 20. Jahrhundert keine Tra 
dition gehabt. Die in der reichhaltigen 
Glassammlung des Technischen Mu 
seums Wien enthaltenen Arbeiten des 
Anton Schwefel aus Wien belehren uns 
eines besseren: Blumen und Früchte 
aus Glas verarbeitete er - neben ande 
ren Materialien - zu Spiegelrahmen, er 
schuf künstliche Augen für Menschen 
und Tiere, erzeugte Fadenführer („Mail- 
Ions“) für Webereien und Seidenfabriken 
sowie physikalische Instrumente unter 
schiedlichster Art. Neben Schwefel gab 
es im Wien der Biedermeierzeit noch 
eine ganze Reihe von Glasbläsern. 
Bereits 1769 war in Wien unter den In 
itialen J. B. die Schrift „Die Glasschmelz 
kunst bey der Lampe oder Anweisung, 
wie die Glasröhren zu schmelzen und 
daraus allerley Figuren zu blasen sind, 
desgleichen wie die Wettergläser best 
möglichst zu verfertigen.“ Die dafür be 
nötigten Gerätschaften waren „Ein klei 
ner Tisch mit einem darunter angemach 
ten Blasbalg, an welchem eine Röhre, 
woraus die Luft getrieben wird, befesti 
get ist, und die bis hinauf über den 
Tisch langet. Eine große Lampe, diese 
kann mit Unschlitt oder Baumoel ange- 
füllet seyn.“ 
Diese Technik war in Wien auch gegen 
Ende des 19. Jahrhunderts geläufig: im 
Österreichischen Museum für ange 
wandte Kunst haben sich Werke des 
Glasbläsers Berka erhalten, die wohl aus 
der Zeit der Wiener Weltausstellung 
(1873) stammen, und auch Arbeiten von 
F. Zitzmann (der später durch seine Tä 
tigkeit für Koepping bekannt wurde) 
sind durch Ankäufe aus dem Jahre 1885 
dokumentiert. Nähkästchen mit Reliefs 
der Schöpfungsgeschichte, Uhren und 
Aufsätze unbekannter Provenienz, mit 
phantastischen Blumengebilden, Spring 
brunnen und Bordüren aus lampenge 
blasenem Glas werden im selben Wiener 
Museum aufbewahrt.
	        
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