49 Fritz Gross, „Aus dem Empfangs-Zimmer“ (Landhaus Dr.
N., Slowakei) mit Bimini-Glas (Vase „Hero“, Modell Nr. 9, Kat.
Nr. 23, S. 180). - Reproduktion aus: ÖKD 60/1927, S. 133
Reizend, spielerisch schön sind wohl die Tiere: Pinguine, Störche, märchenhafte Stachel
schweine, Glucken mit ihren Kücken. Auch ins Reich des Farbentieres [sic! gemeint ist wohl: Fa
beltieres] wird man hier oft versetzt; wenn man sich auch oft nicht ganz im Klaren ist, was diese
graziösen, hübschen, bunten kleinen Dinge darstellen sollen, wird es einem doch klar, daß es
nicht nur Spielereien, daß es durchwegs Kunstwerke sind, die dieses alte Gewerbe auf neue Art
in neuen Linien und neuen Formen erstehen ließ.
(Stelia Isabell Koerbel, Wien: Wiener Kunstgewerbe, in: Baltische Presse, Danzig, Mittwoch, den
5. November 1930, VIII. Jg., Nr. 256)
L. W. Rochowanski: Das Tier in Kunst und Kunsthandwerk
Bimini. . . Es ist eine freudige Erscheinung, daß in den letzten Jahren in Österreich verschiedene
Kunstzweige, die jahrelang tot lagen, zu neuem Leben erweckt wurden [Anm.: Rochowanski führt
neben der Wiener Porzellanmanufaktur und der Tiroler Glashütte auch die Wiener Gobelinmanu-
faktur an] .. . auch in der Werkstätte Bimini entstand ein neues Kunsthandwerk, für das in Wien
keine Tradition vorhanden war... es wird alles an der Lampe geblasen, ein sehr schwieriges
Handwerk, das aber die vielen differenzierten Feinheiten ermöglicht.
Unter den neuen Erzeugnissen, die sich nicht an die Venezianer anlehnen und nach den Entwür-