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50 Fritz Gross, „Dielen-Möbei“ (Landhaus Dr. N„ Slowakei) mit Bi-
mini-Glas (Vase „Hero", Modell Nr. 9, Kat. Nr. 23, S. 180). - Repro
duktion aus: DKD 60/1927, S. 113
-II - : BIMINI
Spricht man von österreichischem Kunsthandwerk, so spricht man auch von Bimini. Mit Glas-
kunstbläsereien, kleinen grotesken Figuren, hat es begonnen. Sie haben in ihrer Eigenart allent
halben Aufsehen erregt. Doch Ist unterdessen Bimini gewachsen. An Schöpfungen mehr spieleri
scher Laune reihen sich Gegenstände aus geblasenem Glas, die dem Gebrauch dienen und doch
in ihrer seltenen Formenschönheit Schmuckgegenstände sind. Die Entwicklung ist auch aus un
seren Bildern ersichtlich. Die ursprüngliche charakteristische Bimini-Figur erkennen wir im Dis
kuswerfer wieder. Tierfiguren, wie die „Affen“ und „Seelöwe und Seehund", bedeuten einen wei
teren Schritt auf dem Gebiet der Glasplastik. Die Gebrauchsgegenstände aus geblasenem Glas,
wie die von uns gezeigte, entzückende Jourgarnitur, unter Mitverwendung von Silber, graziöse
oder kugelige Vasen, Teller, Krüge usw. erinnern an das in letzter Zeit auf Messen gesehene und
angepriesene italienische Glas. Wir haben heute in Österreich vollkommen Ebenbürtiges und sind
daher nicht mehr auf eine Einfuhr aus Italien angewiesen, was auch im Interesse unserer Handels
bilanz gelegen ist. .
Wir verlassen nun, sozusagen, das Heimatgebiet der Bimini-Werkstätten und können feststellen,
daß heute Bimini ein Stück erlesener Wohnkultur bedeutet. Von Glas zur Keramik ist kein weiter
Schritt.
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