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Volltext: Lampengeblasenes Glas aus Wien

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53 Bimini-Gläser auf der Londoner Ausstellung 1934, Ausschnitt, aus einem zeitgenössischen 
Foto 
ten. Zu den bisherigen Abteilungen - Glasbläserarbeiten, Keramik, Möbel - kommt jetzt eine 
neue hinzu, die noch im Ausbau begriffen ist: Metallarbeiten aus Messing und Nickel, unter Lei 
tung des Architekten Josef Berger. 
Ihren ursprünglichen Weltruf aber verdanken die Bimini-Werkstätten der Keimzelle ihrer Betäti 
gung: jenen zarten und phantastischen Gebilden aus geblasenem Glas, mit denen ihr Begründer 
Fritz Lampl zuerst hervortrat und die allgemein Aufsehen erregten. Es ist charakteristisch, daß 
Fritz Lampl nicht von der Praxis herkam. Aus den Kreisen des erstarrten, stagnierenden Glasblä- 
sehandwerks, das von einer in kargen Verhältnissen den Kunst-Zentren fern lebenden Bevölke 
rung betrieben wird, und dessen Bedeutung lediglich in der Arbeit für den praktischen Industrie 
bedarf lag, wäre eine Erneuerung der künstlerischen Tradition diesseits der Alpen kaum zu erwar 
ten gewesen. Fritz Lampl ist Außenseiter und Autodidakt: ähnlich wie R. A. Schröder ist er von 
der Literatur her zum Kunstgewerbe gekommen. Er war Schriftsteller und gehört mit Franz Wer 
fel und Albert Ehrenstein zu den Begründern des ersten Autorenverlags: des Wiener Genossen 
schaftsverlags. 
Wiener Geist und Wiener Geschmackskultur haben sich in den Bimini-Gläsern der alten hand 
werklichen Tradition verbunden. Wir zeigen hier einige besonders schöne Exemplare der neuen 
Erzeugnisse. Die Orchideenvase oben links ist aus zartem anlaufendem Rosaglas geblasen, die 
Schale oben in der Mitte aus hellem Rubinglas, die Vase oben rechts aus durchsichtigem Topas 
glas mit starken Stäben aus dem gleichen Glas, die auf dem Vasenkörper gezeichnet und ver 
dreht werden. Die Schalen und Kelche der unteren Reihe sind, mit Ausnahme des zweiten Stük- 
kes von links, einer Schale aus schwarzem Glas mit ausgelegten Silberfäden, aus Chrysoprasglas 
geblasen, und zwar so, daß die Form durch Rotationsbewegung des Glases in der Flamme frei 
entsteht, ein Vorgang von höchstem handwerklichem Reiz. 
(M. H.: GLAS AUS DEN BIMINI-WERKSTÄTTEN, in: Innen-Dekoration 44/1933, S. 70) 
1934 
Teilnahme an der Jubiläumsausstellung „50 Jahre Wiener Kunstgewerbe-Verein“ in 
Wien sowie an der Ausstellung „Austria in London. Austrian National Exhibition of Indu- 
stry • Art • Travel • Sport“ in London 
Erwerbung von Bimini-Gläsern: Technisches Museum Wien 
1936 
Eintragung im Compaß: 
„Bimini, Werkstätten Gesellschaft für angewandte Kunst, /., Schubertring 9. Erzeugung von 
kunstgewerbichen Gegenständen aus Glas, Keramik, Metall. (1923). Inhaber: Fritz Lampl. 
(Compass, Industrielles Jahrbuch 1936, Österreich, Wien 1936, S. 392) 
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