und Manuskripten, die einen guten Einblick in das dichterische Schaffen Lampls ge
währen, beziehen sich einige wenige Unterlagen auf „Bimini“. Dazu gehört eine Samm
lung von Zeitungsausschnitten, die einige sonst sehr schwer zugängliche Artikel inter
nationaler Zeitungen enthält.
Bei Durchsicht der Werke des Dichters Fritz Lampl fällt auf, daß seine Tätigkeit bei „Bi
mini“ darin nicht reflektiert wird. Ein Gedicht allerdings - 1950 datiert - bezieht sich auf
das Thema Glas (Österreichische Nationalbibliothek, Handschriftensammlung, Ser.
nov. 22.142: Gedichtband [Manuskript], S. 28):
Vor einem Klumpen Glas
Das Licht, das sich im Glase bricht,
wird eine neue Welt erbauen.
Wer wollte nicht der Schöpfung trauen,
wenn sie so leuchtet schlicht für schlicht
in holder schwebender Gestalt
aus Farben, Glanz und Traumkristallen -
Ein blaues Wasser wird zu Hallen
und grüner Schein wird grüner Wald.
Es fliesst das Leben tief im Stein,
lass uns den falschen Tod belauschen,
wie dort am Grund die Ströme rauschen
mit Quell und Brunnen aus und ein,
wie in dem unbewohnten Quarz
ein Geist lebendig wirkt und wittert
das Herz der Welt gebunden zittert
wie das Insekt im goldnen Harz
MUSEUMS- UND PRIVATSAMMLUNGEN
Die umfangreichste Bimini-Sammlung befindet sich in Wiener Privatbesitz; die musea
len Wiener Bestände (Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien, sowie
Technisches Museum Wien) sind wegen ihrer gesicherten Provenienz bemerkenswert.
Vereinzelt sind Gläser außerhalb von Österreich in anderen Museen anzutreffen
(Kunstmuseum Düsseldorf).
Die „Bimini“-Gläser des Technischen Museums Wien sind die einzigen, die auf eine
zeitgenössische Erwerbung zurückgehen. Der „Anmeldeschein“ nennt folgende „Glas
bläserarbeiten“, eingebracht am 11. Oktober 1934 von der „Bimini-Werkstätten Gesell
schaft f. angewandte Kunst, I. Schubertring 9“:
1 bosnischer Alka reifer (Original)
1 Kopie eines gotischen Nuppenglases,
1 Kopie eines gotischen Giases mit Stabauflage
1 Figur Russisches Ballett, blau
5 Entwicklungsstadien einer Antilope aus Chrysoprasglas u.
7. Kugeln f. Halsketten
Am 18. Oktober 1934 folgten zwei Vasen:
1 Vase N° 7 rauchopal
1 Vase N° 207 Topas mit Stabauflage
Bis auf wenige Ausnahmen sind diese Gläser - in mehr oder weniger gutem Zustand -
noch heute erhalten.
Die Bestände des Österreichischen Museums für angewandte Kunst in Wien sind aus
schließlich Frau Maria Günter zu verdanken; ein beträchtlicher Teil gelangte bereits
1980 und kurz darauf in die Sammlungen, weitere Gläser gingen dem Museum als Wid
mung nach ihrem Tode zu. Eine Reihe von Objekten war stark beschädigt; dennoch
sind sie wegen ihres Informationsgehaltes (Modell, Glasart, Verarbeitungstechnik u. s.
w.) ebenfalls in die Museumsbestände aufgenommen worden.
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