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63 Glasbläser (Herr Ronovsky) und unbekannte Glasbläserin an der Arbeit in den „Bimini“-
Werkstätten. - Ausschnitt aus dem Foto Abb. 64
DIE GLASBLÄSER
Die Glasbläser, die in der Firma „Bimini“ beschäftigt waren, kamen keineswegs, wie
manchmal angenommen wurde, aus dem Bereich der thüringischen Glasbläserkunst.
Sie waren vorher entweder für Unternehmen tätig, die Apparaturen für chemische La
boratorien erzeugten, oder sie wurden bei „Bimini“ angelernt und ausgebildet. Über
den ältesten „Bimini“-Mitarbeiter, August Duffek, ist leider nichts Näheres bekannt,
ebensowenig über Fischler, an den sich Josef Votter noch erinnern kann.
Schon früh (1923) kam auch Karl Bohdal zu „Bimini“. Er war vorher drei Jahre lang als
Goldarbeiter ausgebildet worden und arbeitete anschließend als Glasbläser bei der
Wiener Firma Ewald (Apparaturen für chemische Laboratorien). Von 1923 bis 1937 war
Bohdal für „Bimini“ tätig; im Jahre 1937 arbeitete er tagsüber zwar für die Firma Elix,
abends aber immer noch für „Bimini“. Von 1937 bis 1939 leitete er eine Abteilung an
einer landwirtschaftlichen Fiochschule in Ankara (hauptsächlich Laborglaserzeugung).
Am 24. Dezember 1939 kam Bohdal wieder nach Wien zurück - da exisitierte „Bimini“
aber nicht mehr. Seine Glasbläserarbeit bei „Bimini“ umfaßte so gut wie das gesamte
Programm, besonders Tiere, Vasen und große Objekte, wie das „Fabeltier“ oder den
„Pegasus“, die aber auch von anderen Mitarbeitern hergestellt wurden.
Vom „Fabeltier“ - erinnerte sich Karl Bohdal seinerzeit - hatte er insgesamt etwa 150
Stück angefertigt, vom „Pegasus im Ring“ (Bimini-Modell Nr. 149, Leuchter „Pegasus“,
Kat. Nr. 227, S. 269) an die 50 Stück, vom „Pegasus auf der Kugel“ (Kat. Nr. 584, 585,
S. 390, 391) eine darüber hinausgehende Zahl. Üblicherweise wurden zwischen 3-4
und 10-12 Stück pro Einzelbestellung ausgeführt.
Ernst Seitl, der wohl am längsten von allen „Bimini“-Mitarbeitern der Glasbläserkunst
treu blieb (in eigener Werkstätte bis 1968), war 1924 kurz für „Bimini“ tätig (vom 28. 10.
bis 7. 11.), dann vom 25. April 1927 bis 20. Mai 1932 (laut Zeugnis als „Glasbläsergehilfe
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