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Volltext: Lampengeblasenes Glas aus Wien

70 Werkzeug eines Glasbläsers (aus dem Besitz von Karl Bohdal, Wien): Gebläse, Holzkohle, 
Bienenwachs u. a. 
Röhren und Stäbe wurden naturgemäß technisch unterschiedlich behandelt: während 
massive Glasstäbe - vor allem für Figuren und Figuren-Tier-Gruppen (Jagden etc.) - 
ihre Form nahezu ausschließlich durch Ziehen erhielten, erlaubten Glasröhrchen vie 
lerlei Gestaltungsmöglichkeiten, wobei die verschieden gestalteten Flohlkörper vor al 
lem durch Blasen (Balustervasen; Tierkörper), aber auch Ziehen und Bearbeiten mit 
Werkzeugen entstanden. Die Herstellung der „Bimini“-Gläser war im wahrsten Sinne 
des Wortes „Handarbeit“, und nur wenige Werkzeuge wurden benötigt. 
Auf langen Holztischen standen die Gasbrenner (Hand- und Tischgebläse; auch die 
alte Bezeichnung „Tischlampe“ war noch geläufig). Rollböcke dienten zum Auflegen 
der langen Röhren und Stäbe, Glasmesser zum Abschneiden, „Verenger“ zum 
Einengen, „Auftreiber“ zum Formen der Mundränder, Zangen für verschiedenste 
Zwecke (Quetschzangen zum Flachdrücken), Absprengdrähte zum Abschneiden von 
Glas; Taster für Längen- und Zirkelmaße („Greifzirkel“) sowie Maßbänder zur exakten 
Berechnung der Dimensionen, Holzkohle, Bienenwachs (zum Schmieren der „Auftrei 
ber“), Stifte und anderes mehr waren für den "Glasbläser erforderlich. Die wichtigsten 
„Werkzeuge“ allerdings waren seine Hände; von seiner Fingerfertigkeit hing die Quali 
tät des ausgeführten Gegenstandes ab. 
Ein Koffer mit Werkzeugen aus dem Besitz von Karl Bohdal, einem der „Bimini“-Mitar- 
beiter, hat sich bis heute erhalten (Abb. 70-72, 75, 76). Vorsorglich aufbewahrt, gibt er 
unserer Vorstellung vom Entstehen der Gläser konkretere Grundlagen. 
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