und Bergwerke, die sogenannten Handsteine. In der Monographie von 195 9 229 )
schrieb ich noch, daß es keine Fälschungen gäbe. Seither sind mit den steigenden
Preisen in den letzten Jahren Fälschungen aufgetaucht, die jedoch plump und an der
Stärke der Wandung sowie der galvanischen Vergoldung leicht erkennbar sind. Auch
existieren Kupfermünzen mit der Aufschrift HERRN/GRUND, von welchen jedoch
bloß zwei 230 ) mit den Jahreszahlen 1699 und 1739 bekannt sind. Es waren Kontroll-
oder Arbeitsmarken, sogenannte Knappschaftsmarken. Sie dienten als Beweis der
rechtzeitigen Anwesenheit de$ Bergmannes an der Arbeitsstätte oder der tatsächlichen
Verrichtung der ihm anvertrauten Arbeit. Im letzteren Falle berechtigten sie den Emp
fänger zur Entgegennahme der Entlohnung in barem Gelde oder teils in Geld und teils
in Naturalien. Sie hatten unterschiedliche Größen. Die ältere zeigte auf einer Seite ge
kreuzt Schlägel und Eisen (Hammer), darunter eine Rosette und beiderseits der
Rosette die Jahrzahl 16 99 und hat 15,5 mm Durchmesser. Am Revers die zweizeilige
Inschrift HERRN/GRUND mit darüber und darunter einer kleinen Rosette. Die
jüngere Münze hat 22 mm Durchmesser, ebenfalls gekreuzte Schlägel und Eisen,
beiderseits die Jahrzahl 17 39, darüber das bergmännische Zeichen für Kupfer,
darunter stilisierte Berge. Am Revers wieder die zweizeilige Inschrift HERRN/
GRUNDT, darüber ein Kreuz und darunter ein geflügelter Engelskopf.
Kaum einer der Besitzer oder Betrachter eines Bechers, einer Dose oder eines anderen
Herrengrundstückes mit der mysteriösen Beschriftung der Verwandlung von Eisen in
Kupfer ahnte oder wußte, daß es sich hiebei um einen elektrochemischen Vorgang
durch Ionenaustausch handelt, der schon seit dem Beginn der Neuzeit bekannt war,
aber früher nicht verstanden wurde.
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