Telephonic.
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Die Fundamentsohle besteht mit Rücksicht auf die Wasserstandsverhältnisse im nahe-
gelegenen Donaukanale aus einer 50 cm starken Betonschicht, welche auch die unter der Sohle
liegenden Frischluftkanäle umschließt. Außerdem wur
den die Umfassungsmauern bis auf F20m über dieser
Sohle aus Portlandzementbeton hergestellt. Trotzdem
die gegen die Straße zu im Souterrain gelegenen Schalt
räume, in welchen die Hauptverteiler und die Endver
schlüsse der Straßenkabel sich befinden, infolge ihrer
hohen Lage verhältnismäßig licht und luftig sind, wurden
auch hier wie beim Gebäude Dreihufeisengasse die
Hauptmauern unter der Sohle durch Asphaltlagen gegen
aufsteigende Feuchtigkeit geschützt und durch 60 cm
breite Luftgräben vom umgebenden Erdreich getrennt.
Von der Haupteinfahrt führen beiderseits breite
Stiegen in das Vestibül, dessen rechter Flügel mit der
Haupttreppe in Verbindung steht, während man links
zu den dem Publikum zugänglichen Räumen (Sprech
zellen und Kasse) gelangt. Über die Hauptstiege gelangt
man in das Mezzanin, welches Stockwerk hauptsächlich
die Wohnung des Direktors und daranschließend die
Bureaus für den technischen Dienst enthält. Zwischen
der Haupt- und der Nebenstiege liegt in demselben
Geschoß die Arbeiterkaserne. Im ersten Stockwerke
sind unmittelbar neben der Hauptstiege die Bureaus
der Amtsdirektion untergebracht, von welchen man
zum Fernamte kommt, dessen wichtigster Raum der
29'2 m lange und 5'7 m breite Umschaltsaal ist. Gegen
über dem Saale und von diesem durch den Mittelgang
getrennt, befinden sich die für den Betrieb der Lokal-
und Fernzentrale sonst erforderlichen Räume und zwi
schen der Haupt- und der Nebenstiege die Mechaniker
werkstätte I der Lokalzentrale. Im zweiten Stocke
liegen links die für die Telephonistinnen eingerichte
ten Erholungszimmer und Schlafräume, rechts das Relais
zimmer (siehe Abb. 108) und der Akkumulatorenraum.
Im letzten Stockwerke der Gassentrakte liegt der zweiflügelige, 13'2m breite und abzüg
lich des Im hohen Podiums 7'3 m hohe Umschaltsaal
der Lokalzentrale, welcher sowohl an den Stirnseiten
als auch am Zusammenstöße der Flügel beim Turme
durch Monier-Wände abgerundet ist (siehe Abb. 109
und 110). Die Decke bildet eine sanft gewölbte, in den
Ecken abgerundete Zierlichte, welche an der Dachkon
struktion aufgehängt ist.
Die Heiz- und Ventilationsanlage ist im allgemeinen
nach denselben Prinzipien wie in dem Gebäude Drei
hufeisengasse ausgeführt. Der erforderliche Lichtstrom
wird dem Kabelnetze der Internationalen Elektrizitäts-
Gesellschaft unter ähnlichen Sicherheitsvorkehrungen wie
in der Dreihufeisengasse entnommen.
Die Lokalzentralen sind für die Aufnahme von
je 12.000 Abonnentenleitungen im Maximum bestimmt.
Die Verbindung zwischen den beiden Lokalzentralen ver
mitteln gegenwärtig 480 doppeldrähtige Vermittlungs- und
48 Sprechleitungen, deren Zahl künftighin, wenn nach
Maßgabe der allmählichen Erweiterung der Zentralen
der Bedarf hierzu sich ergibt, bis auf 2000 beziehungs
weise 200 erhöht werden kann. Außerdem führen von jeder Lokalzentrale zum Fernamt 180
dreidrähtige Vermittlungsleitungen. Die Außenleitungen gelangen größtenteils auf unterirdischem
Abb. 108. Relaiszimmer.
Abb. 109. Saalgrundriß Berggasse. 1:600.