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Volltext: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts : ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, Band 1: Charakteristik und Entwicklung der Stadt, Ingenieurbauten

STRASSENPFLEGE UND MULLBESEITIGUNG. 
Allgemeines. 
Die Arbeits- und Fuhrwerksleistungen für die Straßenpflege, das ist Säuberung und Be- 
sprengung der Straßen, Erhaltung der Schotterstraßen, die Abfuhr des Straßen- und Markt 
kehrichts werden rücksichtlich der Arbeitsleistungen ganz, bezüglich der Fuhrwerksleistungen 
teilweise von der Gemeinde in eigener Regie besorgt; ein großer Teil der Fuhrwerksleistungen 
ist an Unternehmer vergeben, welche die notwendige Anzahl Wagen nebst Bespannung zur 
Abfuhr des Straßen- und Marktkehrichts sowie zur Straßenbesprengung beizustellen haben. 
Die unmittelbare Leitung und Beaufsichtigung der Arbeiten für die Straßenpflege obliegt 
in allen zwanzig Gemeindebezirken den Bezirksvorstehern unter Beihilfe der Bezirksräte. Die 
Schaffung eines eigenen Amtes zur einheitlichen Leitung der Säuberungsarbeiten stand in Be 
handlung, ist jedoch bisher nicht durchgeführt worden. Infolge des Umstandes, daß die Arbeiten 
in jedem einzelnen Bezirke unabhängig dem Ermessen des Vorstehers überlassen sind, bestehen 
in der Durchführung wesentliche Unterschiede. Das Arbeitspersonal (zumeist zu anderen Arbeiten 
untaugliche Leute) hat so wie die Aufseher eine geringe Bezahlung, ist meist minderwertig und 
die Leistung daher eine geringe. Die Fuhrwerksleistungen werden im I. Bezirke fast ganz mit 
eigenen Pferden und Fuhrwerken besorgt; ebenso die nächtliche Säuberung der wichtigsten 
Straßen der Bezirke II bis XV. Bei der Nachtsäuberung wird der gesammelte Kehricht in den 
ersten Morgenstunden mit dem eigenen Fuhrwerke abgeführt. Auch werden in mehreren Be 
zirken noch andere Fuhrwerksleistungen durch das eigene Fuhrwerk besorgt. Die Gemeinde hat 
für diesen Dienst derzeit einen Stand von 317 Pferden, 51 Kehrmaschinen, 19 Automatspreng 
wagen, 25 Sprengwagen mit Schleuderbrause, 110 Kehrichtwagen und 2 Schlammabzugmaschinen, 
ferner zur Schlammabfuhr und für andere Zwecke 905 verschiedene Wagen. Diese Betriebsmittel 
sind in vier großen und zwei kleinen Depots verteilt. Die Arbeiten zur Errichtung eines 
größeren Depots sind im Zuge. 
A. Straßenpflege. 
Seitens der Gemeinde werden alle Straßenfahrbahnen und die Gehwege, welche nicht 
an verbauten Grundstücken liegen, gesäubert. Die Säuberung der Bürgersteige (Trottoire) ob 
liegt den Hauseigentümern längs ihrer Grundstücke, ebenso die Besprengung derselben täglich 
zweimal bei trockener Witterung in der Zeit von 7 bis 8 Uhr früh und 2 bis 3 Uhr nach 
mittags. Die Hausbesitzer sind auch zur Reinigung der Trottoire von Eis und Schnee, jedoch 
nur auf eine Breite von 2 m, sowie zur Bestreuung mit Sand etc. bei Winterglätte verpflichtet. 
Von der Gesamtfläche des in der Verwaltung der Gemeinde stehenden Straßennetzes 
nach dem Stande Ende 1903 von rund 1 1,806.105 m 2 
entfallen auf Fahrbahnen und Zwischenplätze 8,525.433 „ 
und auf Trottoire und Gehwege 3,280.678 „ 
Von den Fahrbahnen sind befestigt 3,843.994 „ 
beschottert und makadamisiert 4,681.439 „ 
Von den Gehwegen und Trottoiren sind gepflastert 2,286.677 „ 
ungepflastert 993.998 „ 
Außerdem bestehen noch ärarische und im Privatbesitze befindliche Straßen, 
welche jedoch zum Teil von der Gemeinde gesäubert und besprengt werden. 
Davon sind gepflastert 250.230 „ 
beschottert 334.059 „
	        
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