Das städtische Gaswerk.
243
20 eiserne Gitterstander getragen. An der Fassade sind drei Türme angebracht; der mittlere große
enthalt ein Hochreservoir der Nutzwasserleitung des Gaswerkes, die beiden anderen vermitteln
den Zugang zum Ofenhausdache, welches mit Oberlichten und Ventilationen versehen ist.
Im Gebäude befinden sich 180 Coze-Öfen mit je neun Stück um 32° geneigten normalen
Retorten mit 2o0kg Ladefähigkeit. Das Ofenhaus ist das einzige Objekt, welches nur für eine
Tagesleistung von 432.000 m 4 Gas hergestellt wurde, alle anderen Apparatenhäuser wurden
Magazin
'
Teerleitung Ofenhaus Wasserturm Behälter
Abb. 228. Gesamtansicht der Gebäude.
Kondensatorenhaus
für 500.000 m 3 gebaut und eingerichtet. Die Heizung der Öfen erfolgt mit Generatorgas die
Heizung der Generatoren mit Koks aus den drei mittleren Ofenretorten, der direkt "in’ die
Generatoren gefüllt werden kann. In den Gängen zwischen den Generatoren liegt eine 60 cm
Schmalspurbahn auf dem Betonboden des Ofenhauses, die zur Koksabfuhr dient
Bei vorläufig 60 Öfen sind zur Abfuhr des Koks aus dem Ofenhause sechs elektrisch ange
triebene Koksförderrinnen eingebaut, die den Koks in drei Behälter abwerfen.. Diese maschinelle
Forderung wird noch weiter ausgebaut werden. 5‘4 m ober dem Fußboden liegen die Ladeböden
m jedem dritten Quergange. Über diesen Ladeböden ist für je fünf Öfen ein 63.700 ko- fassen
der Kohlenkasten angeordnet, der sechs durch Schieber schließbare Kohlenausläufe besitzt aus
welchen die Kohle in Füllgefäße abgelassen wird, die, auf einer Hängebahn laufend, bis zu den
Retortenmundstücken verschoben werden, in welche die Kohle leicht abgelassen werden kann
Letztere gelangt von den Kohlenschuppen mittels Feldbahn bis zu den versenkt an
gebrachten 18 Kohlenbrechern, von welchen jeder für eine Ofengruppe arbeitet. Becherwerke
(siehe Abb. 230) heben die gebrochene Kohle 18-45 m hoch und leeren sie auf Transportbänder
ab, welche sie bis in die vorerwähnten Kästen schaffen. Je ein Kohlenbrecher, Elevator und
Transportband zerkleinern, heben und transportieren stündlich 10.000 kg Kohle.’
Die Vergasungsprodukte der Kohle werden in den schmiedeeisernen, mit Didier-Verschlüssen,
Drory-Abgängen und Räumungsvorrichtungen versehenen Vorlagen gesammelt. Aus diesen
Vorlagen gelangt das Gas in. 400 mm-Sammelrohrc, die sich entsprechend den vier Systemen
des Werkes zu vier Rohrsträngen vereinigen, deren Durchmesser von 400 bis 1000 mm wächst.
Unter diesen mit Dilatationsvorrichtungen versehenen Gasleitungen sind zwei Teersammel
rohre verlegt, welche sich an dem östlichen Ende des Ofenhauses zu einer 400 mm weiten
Leitung vereinigen, die auf einer Eisenkonstruktion über den Werksplalz bis in die Teer- und
Ammoniakzisterne geführt wurde. Die vier Hauptgasrohre sind beim Ofenhause durch Schieber
sperrbar und führen unterirdisch zunächst in das Kondensatorenhaus.
Das Kondensatorenhaus ist zirka 83m lang und 20m breit. Das mit Tramböden
auf gußeisernen Säulen und Trägern überdeckte Souterrain enthält die gesamten Rohrleitungen.