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Volltext: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts : ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, Band 1: Charakteristik und Entwicklung der Stadt, Ingenieurbauten

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Beleuchtungswesen. 
Vier Schieber gestatten jede beliebige Umschaltung zwischen den Hauptgasleitungen und 
Systemen Das 95m hohe, gegen das Dach offene Erdgeschoß enthält d.e in vier Gruppen an- 
geordneten Kondensatoren, jede Gruppe besteht aus zwei einander gegenüberliegenden Batterien 
mit je sieben Hohlzylindern. In dem Raume zwischen dem äußeren und inneren Zylinder 
sind 20 Mannesmann-Rohre angeordnet, durch welche Kühlwasser gedruckt wird Das durch 
die Hohlzylinder gesaugte Rohgas wird an der äußeren Zyhnderflachc durch die Luft und im 
Hohlzylinder durch das Kühlwasser abgekühlt. Jede Batterie hat 460 m- Wasser- und 5/ m 
I uftkühlfläche bei einer Maximaltagesleistung von 63.000 nr 1 . . , 
Das Gassaugerhaus ist 34 m lang, 23 m breit und unterkellert; es enthalt für jedes der 
vier Systeme zwei Stück dreiflügelige Exhaustoren (System Berlin-Anhalter Maschinenfabrik) 
zum Absaugen des Gases aus dem Ofen- und Kondensatorhause und zum Weiterdrucken des 
selben durch die übrigen Apparatenhäuser. Zum Antrieb dienen einzylinderige, liegende Damp 
maschinen von 20 PS. und 6 Atmosphären Betriebsspannung. Jeder Gassauger eistet bei 80 Um - 
drehungen in der Minute 3000 m :! bei einem Betriebsüberdruck von 400 mm Wassersau e. Außer 
diesen "acht Gassaugern und vier Dampfmaschinen, welche in den vier Ecken der Halle s t eh( -n, 
befindet sich in der Hallenmitte eine aus zwei Dampfmaschinen und vier Gassaugern be 
stehende Reserveanlage, welche sofort für die rechte oder linke Anlage eintreten kann. 
Die vom Kondensatorenhause kommenden vier 900 mm-Rohrleitungen treten an der Sud 
seite in das Souterrain des Gebäudes ein und sind beim Ein- und Austritt mit einem Quer 
rohre verbunden und mit Schiebern versehen. Vier Umgänge, welche durch die Umlaufregler 
bewirkt werden, ferner zwei besondere weitere Umgangsleitungen, alle entsprechend^ mit 
Schiebern versehen, gestatten die Ein- und Abschaltung nicht nur jedes Systems und jeder 
Reserve, sondern auch jedes einzelnen Gassaugers. Die Maschinen stehen in dem reich aus 
gestatteten Parterre, dessen Wände verkachelt und dessen Fußboden mit Mettlacher PI 
gepflastert jst bezü g lich Abmessung, Architektur und Konstruktion genau 
dem Kondensatorengebäude gleich. Die Teerabscheidung wird durch zehn Pelouze-' eerscheider, 
wovon zwei als Reserve dienen, bewirkt. Jeder Apparat leistet maximal in 24 Stunden 65.000 m . 
Zur Entfernung des Ammoniaks dienen pro System zwei Standardwascher und als Reserve 
zwei Fleischhauersche Jalousienwäscher, die wie die Teerscheider selbsttätig ( 
einschaltbar sind. Das vom Teer und einem Teil des Ammoniaks befreite \ 
Rohgas tritt beim Verlassen der Teerscheider in die Standardwäscher, welche 
das Ammoniak bis auf lg pro lOOm 3 Gas entfernen. Jeder Wäscher leistet 
65.000 m :i pro 
Stunde. Die Rohr 
leitungen treten 
an der Südseite 
des Gebäudes ein 
und sind so an 
geordnet, daß je 
der einzelne Ap 
parat ein- und 
ausgeschaltet wer 
den kann. Die aus 
der Anlage ab 
fließenden Teer 
und Ammoniak 
wässer sammeln 
sich in zwei klei- 
aus welcheiTdas Wasser entweder in die Hauptzisterne oder, wenn es noch zu wenig 
ammoniakhaltig ist, in Hochreservoirs gepumpt werden kann, aus welchen es in den Standard 
wäscher fließt und sich dort noch mehr sättigt. 
Das Haus enthält auch eine zur Bewegung der Aufzüge und zum Hebe " ^ Remig - 
kastendeckel dienende Akkumulatoranlage mit zwei Duplexpumpen, welche Preßwasser mit 
60 sich in zwei )e zirka !43 m und .«n, in, Lichten 
breiten Gebäuden, welche in der Mitte durch Mauern unterteilt sind, so daß eigentlich jedes 
Abb. 22Q. Oienhausansicht. 1:800.
	        
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