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Volltext: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts : ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, Band 1: Charakteristik und Entwicklung der Stadt, Ingenieurbauten

Das städtische Gaswerk. 
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Abb. 230. Kohlenförderung im Ofenhause. 
der vier Systeme in einem eigenen Hause untergebracht ist. In den Souterrains liegen die 
900 mm-Rohrleitungen, die Reinigerkastenständer und die Einrichtungen zur Abfuhr der ge 
brauchten Reinigermasse. Die Reinigerkästen und die Einrichtungen zur Bewegung der Schieber, 
Ventile und Reinigerdeckel sind in dem ersten Stockwerke untergebracht. Das zweite Stockwerk 
und der Dachraum dienen zum Ablagern der Reinigermasse. Alle Decken sind als Tram 
decken mit Pfostenbelag konstruiert und werden von eisernen Gitterständern und Blechträgern 
getragen. 
Das Gasmessergebäude enthält im Erdgeschoß je zwei Stationsgasmesser pro System, 
zusammen acht. Jeder kann pro Stunde 3000 m :i Gas messen. Die vom Reinigerhause kommen 
den vier Gaseingangsrohre haben 900 mm Durchmesser und sind zunächst durch ein 1200 mm 
Querrohr verbunden; dazwischen sind Schieber angeordnet. Die gleiche Einrichtung besteht 
bei den vier Ausgangsrohren, jedoch mit dem Unterschiede, daß sich die Ausgangsrohre auf 
1200 mm lichte Weite vergrößern. Alle diese Rohrleitungen liegen im Untergeschoß. 
Das im Stationsgasmesserhause gemessene Gas gelangt durch vier je 1200 mm im lichten 
Durchmesser messende Rohre in die vier Gasbehälter (siehe Textbeilage A), welche zu zweit 
stehen. Die Ein- und Austrittsstellen des Gases mit den Schiebern und Pumpen für je zwei 
Behälter sind in je einem gesonderten Gebäude angeordnet. 
Die Behälter sind zweifache Teleskope aus Martinflußeisen, die Glocken haben 58 174m, 
die zwei Teleskope 59'1 und 60 0 m Durchmesser. Bei einem Drucke von 211mm Wasser 
säule sind die Behälter im ausgezogenen Zustande 33 6 m hoch. Die Gebäude, in denen sie 
untergebracht sind, haben einen lichten Durchmesser von 62’8m; die 12 m hohen Wasserbassins, 
in welche die Glocken eintauchen, ragen 8 m über das gewachsene Terrain und fassen je 
30.000 m :1 Wasser; sie sind aus Portlandzementmauerwerk, die Fundamente wie die Sohle und 
der Unterbau für die Schächte der Ein- und Ausgangsrohre aus Portlandzementbeton her 
gestellt. Im Anschlüsse an die Bassinwände ist die Sohle auf 3 m horizontal und trägt die 
54 Stück Glockenaufstandsquadern aus Beton und Eisen. Die sonstige Behältersohle bildet 
eine Kuppel, deren Unterseite horizontal abgetreppt ist, um jeden Seitenschub auf die Bassin 
wände zu vermeiden. 
Über den Bassins erheben sich die gewaltigen Behältergebäude, aus gewöhnlichen Ziegeln 
in Romanzementmörtel hergestellt. Sie sind bis zum Dachauflager 46 29 m hoch, die Dach-
	        
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