Die städtischen Elektrizitätswerke.
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durchziehenden Hochbahn entladen zu werden (siehe Abb. 233). Für den Transport von
Kessel- und Maschinenbestandteilen besteht ein Abladekran mit einer Tragfähigkeit von 20 t.
Zur Entnahme des für die Dampfkondensation nötigen Wassers wurde in der Uferböschung
des Donaukanales eine Wassereinlaufkammer E angelegt (siehe Abb. 232). Die etwa 34 m 2 große
Kammer ist aus Stampfbeton hergestellt und in der Böschungsfläche mit Eisengittern abgedeckt.
Die zugehörige Pumpenstation ist in einem ebenerdigen Bau P, untergebracht und besteht derzeit
aus drei tiefgestellten Schachtpumpen mit je 360 1 Sekundenleistung. Die Pumpen werden
mittels Drehstrommotoren von je 75 PS. angetrieben. Das gehobene Wasser wird durch zwei
Druckleitungen D von zirka 1 m Durchmesser in den schon erwähnten Reservoirkanal gefördert.
Da das Donaukanalwasser an der Entnahmestelle verunreinigt und zur Kesselspeisung
nicht geeignet war, mußte die Beschaffung des reinen, wenn auch härteren Grundwassers er
möglicht werden. Dies geschah durch den Bau einer kleinen Pumpenstation P 2 und Anlage
von vier Brunnen Br. In der Station befinden sich zwei tiefgestellte Drehkolbenpumpen, deren
jede durch einen Drehstrommotor angetrieben wird. Sie fördern zusammen 170 Sekundenliter.
Das Brunnenwasser wird in ein in der Nähe des Kesselhauses gelegenes unterirdisches Roh
wasserbassin F gedrückt, welches mit der Wasserreinigungsanlage in Verbindung steht. Abb. 234
zeigt die Ansicht beider Zentralen von Nordwest, vorne das Bahnwerk, im Hintergründe das
Lichtwerk.
Das Bahnwerk.
Die drei Hauptbestandteile des Betriebsgebäudes, Kessel- und Maschinenbaus und Kohlen
schuppen, sind zu einem einzigen, etwa 126 m langen und 72 m breiten Bauobjekte vereinigt.
Abb. 235 stellt den Querschnitt durch das ganze Betriebsgebäude dar. Die Fundamente reichen
etwa 4 m unter das natürliche Terrain und sind aus Stampfbeton hergestellt. Auch das Keller
mauerwerk besteht bis 0'4 m über die Hochwasserkote aus demselben Material. Der darüber
liegende Teil des Gebäudes ist in Ziegeln ausgeführt. Die Fassaden sind als Ziegelrohbau be
handelt. Kessel- und Maschinenbaus sind unterkellert. Der Parterrefußboden liegt in sämtlichen
Gebäuden L7m
über dem Werk
platz.
Das Kes
selhaus bietet
Platz für 32
Dampfkessel zu
je 300 m 2 Heiz
fläche und außer
dem für die zu
gehörigen Was
serreinigungs
und Speisepum
penanlagen. Die
Kessel sind in
zwei Reihen auf
gestellt. Zwi
schen beiden
Kesselreihen be
steht ein breiter,
lichter und gut
ventilierter Be
dienungsgang.
Der Bautypus für
das Kesselhaus
ist dreischiffig.
Die beiden Seitenschiffe sind für die Unterbringung der Kessel, das erhöhte Mittelschiff für
den Bedienungsgang bestimmt. Die beiden Schmalseiten des Kesselhauses sind den Wasser-
reinigungs- und Speisepumpenanlagen zugewiesen. Derzeit ist nur der nördliche Teil aus
geführt, welcher 20 Dampfkessel enthält. Unter dem Mittelschiff des Kesselhauses befindet sich
der etwa 8 m breite Aschengang. Denselben überspannt eine Hennebique-Konstruktion für
Abb. 233. Waggonaufzugsgebäude.