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Beleuchtungswesen.
zu den Schalttafeln führen. An der Außenseite des Niederdrucklagers befindet sich gleichfalls
direkt gekuppelt eine Erregermaschine zur erforderlichen Magnetisierung, wofür bei Vollbelastung
zirka r j / 0 der vollen Generatorleistung aufzuwenden ist. Für drei weitere Maschinenaggregate
ist der erforderliche Raum noch vorgesehen.
Der gesamte Maschinenbetrieb ist in drei voneinander unabhängige Sektionen eingeteilt,
und hat jede Sektion ihre eigene Schalttafel sowie ein dazugehöriges Kabelnetz. Diese Unter
teilung der Erzeugungsstätte wurde aus Gründen der Betriebssicherheit gewählt, damit nämlich
einerseits allenfalls vorkommende Störungen sich nicht auf den ganzen Betrieb erstrecken und
damit es anderseits möglich ist, besonders wichtige Objekte, wie z. B. Theater, Bahnhöfe u. dgl.,
an zwei Maschinengruppen anzuschließen. Durch automatisch wirkende Umschalter wird die
Anlage von der einen Sektion auf eine andere übertragen, wenn in der ersteren aus irgend
einem Grunde Stromlosigkeit eintritt.
Die ersten zwei Sektionen umfassen je sieben Dampfdynamomaschinen und liefern
dermalen einphasigen Wechselstrom, die dritte Sektion liefert Zweiphasenstrom und besitzt
gegenwärtig fünf und nach vollständigem Ausbau acht Maschinen. Es ist jedoch beabsichtigt,
schließlich im ganzen Betriebe Zweiphasenstrom einzuführen und die drei Sektionen in zwei
neue, größere Sektionen zusammenzuziehen. Mit Bedachtnahme darauf wurden sämtliche Gene
ratoren als Zweiphasengeneratoren vorgesehen.
Die Schalttafeln der einzelnen Sektionen besitzen nebst den eigentlichen Schaltapparaten
auch die im modernen Wechselstrombetriebe eingeführten Hilfsapparate, wie Phasenindikatoren,
Synchronismusanzeiger u. s. w.
Von der Stromerzeugungsstätte führen 19 Hauptkabel in das Konsumgebiet, und zwar
auf möglichst verschiedenen Wegen. Ein großer Teil führt durch den Prater über die Sophien
brücke zur Stromversorgung der südlichen Bezirke, ein weiterer Teil durch den II. Bezirk über
die Aspern-, Ferdinands- und Augartenbrücke für die Innere Stadt und die westlichen Bezirke,
Abb. 243. Kesselhaus der Zentrale der Internationalen Elektrizitäts-Gesellschaft.