Städtische Brücken.
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Abb. 288. Kaiser Franz Josef-Regierungs-Jubiläumsbrücke.
möglichste Erhaltung ,
des freien Durchblickes
gewählt wurde. Die
Tragkonstruktion be
steht aus einem steifen,
zweifachen Hängewerk
mit Spannriegeln und
Versteifungsträgern.
Auch bei der
nächstfolgenden Ste
phaniebrücke (siehe
Abb. 292, 293 und 301)
wurde behufs Frei
haltung der Aussicht auf
das Gebirge die mög
lichste Weglassung von über der Fahrbahn liegenden Konstruktionsteilen gefordert. Der Konstruk
teur wählte deshalb einen kontinuierlichen, über drei Öffnungen reichenden Träger mit künstlich
belasteten Seitenfeldern,
welche in den Straßen
damm eingreifen. Das
sichtbare Mittelfeld zeigt
die Form eines flachen
Bogens. Die aus dem An
fänge des vorigen Jahr
hunderts stammende
Ferdinandsbrücke
(siehe Abb. 289), welche
demnächst zum Umbau
gelangen soll, ist die
einzige Brücke über den
Donaukanal, welche
noch einen Mittclpfeilcr
hat und aus Holz kon
struiert ist. Die Trag
konstruktion besteht aus
einer Reihe verzahnter
Balken in Bogenform. Infolge der Einführung des elektrischen Betriebes auf den Straßenbahnen
mußte das Tragwerk durch ein Sprengwerk unterstützt werden, da dasselbe für die Belastung
durch die Motorwagen
nicht ausreichte.
Die Aspern
brücke (siehe Abb. 290
und 294) ist nach dem
System der Ingenieure
Schnirch und Fillunger,
einer versteiften Ketten
brücke, erbaut, welches
zuerst bei der Verbin
dungsbahnbrücke zur
Anwendung kam. Die
Tragkonstruktion be
steht aus einer doppel
ten Kette, welche in
den Widerlagern ver
ankert ist. Diese Ver
ankerung ist leider nicht
zugänglich, so daß sie
nicht untersucht werden Abb. 290. Aspernbrücke.
Abb. 289. Ferdinandsbrückc.