Mittelschulen.
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im Haupttrakte 3'16 m und in den Seitentrakten 2’92 m breit. Die Schule hatte im Jahre 1903/04
sieben Stamm- und sieben Parallelklassen mit zusammen 597 Schülern.')
K. k. Staatsrealschule, IV., Waltergasse 7.
Mit dieser Realschule ist gegenwärtig eine gewerbliche Fortbildungsschule für Lehrlinge
und Gehilfen verbunden. Am 19. November 1855 wurde sie als Kommunal-Realschule eröffnet
und vom 1. September 1894 an von der Staatsverwaltung übernommen.
Das zweistöckige Gebäude wurde im Jahre 1855 nach dem Entwürfe des Architekten
Ferdinand Fellner von der Kommune Wien erbaut und im Jahre 1871 durch einen nach dem
Projekte des Oberingenieurs G. Hausmann ausgeführten Zubau auf seine jetzige Ausgestaltung
gebracht. Das Gebäude, welches Eigentum der Gemeinde ist, steht dem Staate unentgeltlich
zur Verfügung. Im Jahre 1903/04 hatte die Schule
sieben Stamm- und sechs Parallelklassen mit zr
sammen 592 Schülern. 2 )
Die k. k. Staatsrealschule, V., Ramperstorffergasse 52,
wurde im Jahre 1875 als Unterrealschule errichtet
und vom Jahre 1902 an zur Oberrealschule erweitert.
Im Anfang war die Staatsrealschule in einem ge
mieteten Zinshause untergebracht. Im Jahre 1902
wurde nach dem vom Statthalterei-Hochbaudeparte-
ment ausgearbeiteten Projekte ein neues Schulgebäude
aus Staatsmitteln erbaut. Als Bauleiter war der k. k.
Statthalterei-Ingenieur Mayer bestellt. Für den Bau sind
477.500 K, für die innere Einrichtung 60.000 K be
willigt worden. Die Schule hatte 1903/04 sechs Stamm-
und vier Parallelklassen mit zusammen 433 Schülern.
LZ Lehrzimmer.
Abb. 308. Oberrealschule im VI. Bezirke.
Erster Stock. 1: 800.
K. k. Staatsrealschule, VI., Marchettigasse 3 (Abb. 308).
Diese Realschule war im Jahre 1854 als Kom-
munal-Unterrealschule errichtet und 1880 zur Ober
realschule erweitert worden. In den Jahren 1879 bis
1881 wurde ein neues Gebäude für die Realschule
nach den Plänen des Architekten Siebreich von der
Gemeinde Wien erbaut und 1881 eröffnet. Am
1. September 1896 wurde diese Kommunal-Oberrealschule in die Staatsverwaltung über
nommen. Das Schulhaus bildet mit der Webeschule ein geschlossenes Viereck, wovon drei
Seiten der Oberrealschule zugewiesen sind. Die vier Gebäudetrakte schließen einen 34 m
langen und 26 m breiten Hof ein. Der gegen die Marchettigasse gelegene Haupttrakt ist drei
stöckig, der gegen Süden gelegene Trakt einstöckig und der nördliche Seitentrakt zweistöckig.
Die Schule hatte 1903/04 sieben Stamm-und vier Parallelklassen mit zusammen 494 Schülern. ;1 )
Die k. k. Staatsrealschule, VII., Neustiftgasse,
ist mit einer gewerblichen Fortbildungsschule verbunden. Diese Anstalt wurde im Jahre 1851
aus der seit 1815 mit dem k. k. Polytechnischen Institute vereinigt gewesenen „Realschule des
k. k. Polytechnischen Institutes in Wien“ J ) errichtet. Das Schulgebäude befand sich früher
im Hause Westbahnstraße 25.'’) Im Jahre 1874 wurde der Unterricht in diesem Gebäude ge
schlossen und am 15. Mai 1874 begann derselbe im neuen zweistöckigen Schulgebäude Neu
stiftgasse. Das Projekt und die Ausführung des Gebäudes stammt vom Architekten Stattler.
’) Eine nähere Beschreibung mit Orundrißplänen des Gebäudes ist im Jahresberichte 1876 veröfientlicht.
! ) Eine nähere Beschreibung mit Abbildung des Parterregrundrisses findet sich im „Technischen Führer durch Wien“, 1874,
vom Prof. Dr. E. Winkler.
3 ) Näheres findet man im Jahresberichte 1882, erstattet vom Direktor Dr. Anton Kauer.
G Siehe Aufsatz von Prof. Johann Engel, „Zur Geschichte der Realschule Wien“ im Jahresberichte 1851,52, und den Aufsatz
vom jetzigen Direktor Regierungsrat Karl Kl ekler, „Zur Geschichte der österreichischen Realschule unter der Regierung Franz
Josef I.“ in der Zeitschrift für das Realschulwesen, 1898. , „ , . , , _
5 ) Näheres über das Gebäude im Aufsatz vom Prof. Moritz Kuhn, „Vorgeschichte, Gründung und Geschichte der bchotten-
felder Oberrealschule“ in der Festschrift zum 50. Jahresberichte der Schottenfelder k. k. Staatsrealschule.