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Volltext: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts : ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, Band 2: Hochbau und Architektur, Plastik und Kunstsammlungen

F. MILITÄRGEBÄUDE. 
I. GEBÄUDE FÜR DAS GEMEINSAME HEER. 
Die Unterbringung der Truppen, Kommanden, militärischen Behörden und verschiedenen 
Zwecken dienenden Heeresanstalten in Wien war in früheren Jahren in vielen Beziehungen 
sehr mangelhaft. Von den für mili 
tärische Zwecke benutzten Bau 
objekten waren nur einige von 
vorneherein für diese Widmung er 
baut, die anderen waren adaptierte 
Objekte, und zwar ärarische und 
nichtärarische, teils auch aufgelas 
sene Klöster, endlich gemietete Ge 
bäude. Die Unterkunftsräume waren 
aber auch bei der fortschreitenden 
Entwicklung und den reorganisato- 
rischen Umformungen des Heeres 
und seiner Einrichtungen bald unzu 
reichend, namentlich nach der Ein 
führung der allgemeinen Wehr 
pflicht und Organisierung der Land 
wehr. Eine durchgreifende Umge 
staltung und Besserung der mili 
tärischen Unterkunftsverhältnisse be 
gann gelegentlich der Wiener Stadt 
erweiterung; mit der Durchführung 
der Wiener Kaserntransaktion ge 
wann sie einen größeren Umfang, und mit deren Beendigung dürfte die Umgestaltungs 
periode für einige Zeit zum Abschluß gelangen. Vollkommen befriedigende Zustände werden 
aber damit noch nicht hergestellt sein, weil immer noch eine große Zahl höherer Kommanden 
und Anstalten und insbesondere, nebst der kompletten Marinesektion, auch eine ganze Reihe 
von Abteilungen des Reichs-Kriegsministeriums in gemieteten Räumen von Privatgebäuden 
untergebracht sind, ferner auch noch eine Anzahl älterer Kasernen etc., die den modernen 
Anforderungen nicht mehr entsprechen, in Benützung bleiben. 
Im nachfolgenden sollen nur die neueren militärischen Gebäude eine eingehendere Be 
sprechung finden. 
Verwaltungsgebäude und Bauobjekte für militärwissenschaftliche Zwecke. 
Das K. u. k. Reichs-Kriegsministerium (Abb.420) ist gegenwärtig vereint mit denBureaux 
des Generalstabes zum großen Teil im „Kriegsgebäude“ Am Hof 14 und in dem zu dem 
selben gehörigen Gebäude Nr. 4 in der Seitzergasse untergebracht. Beide Gebäude wurden 
1779 nach Auflassung des Jesuitenordens, als dessen Profeßhaus das erste diente, während das 
zweite eine seiner Schulen aufnahm, für Zwecke des Hofkriegsrates bestimmt. 
Abb. 420. Reichs-Kriegsministerium, I., Am Hof. 
Bd. II. 
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