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Gebäude für Kultuszwecke.
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und drei halbrunden Apsiden, ähnlich St. Jakob
in Regensburg. Eine große, durch Pfeiler ge
gliederte Westempore, die ihr Licht durch Rad
fenster im Westen, Norden und Süden erhielt,
war als Oberkirche mit drei Altären ausge
stattet. Zwei Türme schlossen die Westfront ab.
Diesem Bau gehört das unter Regensburger
Einfluß in dem dritten Jahrzehnt des 13. Jahr
hunderts entstandene Riesentor an. Die trichter
förmig sich verengenden Portalwandungen sind
in den Abtreppungen und Einsprüngen durch
je fünf reich geschmückte Säulen und zwischen
liegendes Stabwerk gegliedert.
In einer dritten
Bauperiode, der otto- _
karischen, die auf
den furchtbaren
Brand von 1258
folgte, wurde die
Kirche bedeutend er
weitert durch den
Zubau des Quer
hauses, einem mäch
tigen Mittelchor und
zwei Seitenapsiden,
alle drei polygonal
geschlossen. Eine
gleichzeitige Erhöh
ung des Mittelschif
fes hatte die Er
höhung der Westfas
sade und insbeson
dere der Turmarchi
tektur der beiden
Heidentürme zur
Folge. Aufgedeckte
Reste lassen auf eine
reiche Bemalung der
Empore und der
Vorhalle aus dieser
Zeit schließen.
Der gotische
Bau. Ältere Pe
riode. 1 ) Um die
Wende des 13. Jahr
hunderts beginnt die
Bürgerschaft östlich
von dem Querschiff
in gleicher Breite mit
diesem den Neubau
eines großen drei-
schiffigen Chors.
Nach Regensburger
Muster, vielleicht von
Abb. 23.
Westseite des
Stephansdomes mit
den Heidentürmen
und dem großen
Turm.
J ) J. H c r m a n n, Über
die zwei gotischen Bauperio
den des St. Stephans-Domes.
Wiener Dombauvereinsblatt,
XIV, XV.