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Volltext: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts : ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, Band 2: Hochbau und Architektur, Plastik und Kunstsammlungen

Vereinshäuser. 
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Ingenieur- und Architekten-Verein: VS Vortragssaal. KZ Kon 
versationszimmer. LZ Lesezimmer. B Bibliothek. VZ Vor 
zimmer. 
Abb. 462. Haus des österreichischen Ingenieur- und Archi- 
tekten-Vereines und des Niederösterreichischen Gewerbe 
vereines. Erster Stock. 1: 80U. 
österreichischen Gewerbevereines in Kunstmarmor ausgestaltet. Aufzüge und bequeme Treppen 
vermitteln den Verkehr mit den Stockwerken. Die Baukosten jedes der beiden Häuser beliefen 
sich auf annähernd 700.000 K, ohne Einrechnung 
des Platzwertes. 1 ) 
Das Haus der K. k. Gesellschaft der Ärzte 
zu Wien, IX., Frankgasse (Abb. 464). Das Ge 
bäude wurde im Jahre 1893 nach den Plänen und 
unter der Leitung des Architekten Ludwig Richter 
erbaut. Es umfaßt außer dem Untergeschosse, das 
Wohnräume enthält, noch ein Erdgeschoß, in dem 
sich der Büchersaal und die Lesezimmer befinden, 
sowie ein Stockwerk mit einem großen und einem 
kleinen Saale und einem Kanzleiraume. Es dient 
bloß den Erfordernissen der Gesellschaft. Der 
große Saal enthält eine Galerie. Die Baukosten 
belaufen sich auf zirka 230.000 K, in welcher Summe 
auch die innere Einrichtung inbegriffen ist. 2 ) 
Der Residenzhof, I., Seilerstätte (Abb. 465). 
Im Jahre 1896 faßte die Direktion des Residenz 
klubs den Beschluß, ein neues Klubheim zu errichten, da die in einem Miethause untergebrachten 
Klubräume nicht mehr dem Komfort der Neuzeit entsprachen. Man einigte sich dahin, auf 
der Seilerstätte Nr. 16, gegenüber dem Etablissement Ronacher, zwei Häuser zu kaufen und 
nach den Plänen der Architekten Fellner und Helmer ein Gebäude zu errichten, welches im 
Parterre Geschäftslokale, eine Restauration, in den Stockwerken vorzugsweise Klubräume und 
Wohnungen erhalten solle. Der Residenzklub hat folgende Räumlichkeiten: Im Parterre gelangt 
man, das vornehm dekorierte Hauptvesti 
bül passierend, in die Treppenhalle für 
den Klub. Im Parterre sind die geräumi 
gen Garderoben, Klosett- und Wasch 
räume, zwei Billardzimmer, sowie Vor 
ratsräume für den Klub. Über die reich 
ausgestattete Marmortreppe, welche bis 
zum ersten Stockwerke führt, gelangt 
man von dem Ruheplatz in der Unter 
teilung zum Sekretariat. Im ersten Stocke 
befinden sich die eigentlichen Klubzimmer; 
man tritt zunächst in eine große Wandel 
halle, um welche sich die Spielzimmer, 
Speisesäle, die Lesezimmer, Schreib- und 
Ankleidezimmer und Sprechzimmer grup 
pieren. * 
Im zweiten Stocke ist der Klub der 
Industriellen und im Souterrain der Athletik 
sportklub untergebracht. Die übrigen 
Stockwerke sind zu herrschaftichen Woh 
nungen ausgenützt. Die Bauzeit umfaßte 
eineinhalb Jahre. 
Das Gebäude der Sezession, VI., 
Getreidemarkt (Abb. 466, 467), wurde 
nach den Plänen des Architekten Olbrich 
für die Vereinigung bildender Künstler 
(Sezession) erbaut und im Jahre 1898 er 
öffnet. Es hat seine Hauptfront gegen die 
Wienzeile und liegt in der dreieckigen 
Gartenanlage, welche den Getreidemarkt 
an dieser Stelle abschließt. Das Gebäude 
Abb. 463. Gebäude des österreichischen Ingenieur- und Architekten- 
Vereines und des Niederösterreichischen Gewerbevereines. 
besitzt ein Souterrain für Depotzwecke und ein 
■) Denkschrift anläßlich des 25jährigen Bestandes des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines. 
2 ) Bautechniker. 1894.
	        
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