Bankgebäude.
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EK Einlagskasse. WA Wertpapierabteilung. WSt Wechselstube.
FE Prezioseneinschätzung. PR Publikumraum. PM Preziosenmagazin.
Abb. 526. Allgemeine Verkehrsbank. Ebenerd. 1:800.
Konkurrenz ausgeschrieben, aus welcher Ar
chitekt Friedrich Schachner als Sieger hervor
ging. Demselben wurde auch die Bauausfüh
rung übertragen.
Das Geschäft der Bank selbst zerfällt in
drei Abteilungen, für welche gesonderte Ein
gänge verlangt wurden, nämlich die Pfand
leihanstalt mit drei Unterabteilungen, die
Wechselstube und Wertpapierabteilung und
das eigentliche Bankgeschäft mit der Einlags-
Sparkasse. Die Absonderung dieser drei Ab
teilungen wurde strenge durchgeführt. Durch
die Einschiebung eines Magazinstraktes, wel
cher viele Etagen haben mußte, um möglichst
viel Belegraum zu finden, und die Forderung,
in den obersten zwei Stockwerken Wohnun
gen unterzubringen, war die Lösung des
Grundrisses eine schwierige. Der Bau, welcher
allen diesen vielfältigen Anforderungen bestens
entspricht, wurde in den Jahren 1880—1883
ausgeführt. Die im Barockstil ausgeführte Fassade
mit teilweisem Rohziegelbau kommt infolge der
günstigen Lage des Gebäudes an der Ecke der
Wipplingerstraße zu guter Geltung.
Die Allgemeine österreichische Boden-
Kredit-Anstalt (Abb. 528 bis 530), gegründet 1864,
war ursprünglich in den Räumen des Palais
Liechtenstein, Herrengasse, untergebracht und
schritt im Frühjahre 1884 zur Errichtung eines
eigenen Amtsgebäudes auf dem Areale in der
Teinfaltstraße, welches unter dem Namen „die
Klepperstallungen“ in Alt-Wien bekannt war.
Die Regulierung der Teinfaltstraßc, welche eine
Hauptverbindungsader aus der Stadt nach dem
neuen Rathausplatze werden sollte, vollzog sich
auf das rascheste. Die Direktion der Boden-
Kredit-Anstalt schrieb zur Erlangung von Plänen
eine engere Konkurrenz aus, auf Grund welcher
dem Architekten Emil Ritter von Förster der Bau
zur Ausführung übertragen wurde. Im Jahre 1887
wurde der Neubau seiner Bestimmung zugeführt.
Die generelle Einteilung des Gebäudes ist
aus dem Grundrisse zu ersehen. Das Hoch
parterre ist, mit Ausnahme des rechtsseitigen
Gebäudeteiles, welcher für die Geschäftsräume
der neuen Wiener Sparkasse, eines Zweiginstitutes
der Anstalt, dient, zu einem großen Kassesaal
gestaltet. Aus diesem Saale vermitteln Treppen
und Aufzüge den Verkehr mit den Souterrain
lokalitäten, in welchen die Tresors untergebracht
sind. Diese Räume sind mit gepanzerten Mauern
umgeben und mit einbruchsicheren Türen ver
sehen. In den Kellerräumen befinden sich die
maschinellen Anlagen zur Erzeugung des elek
trischen Lichtes und die Anlage für Heizung
und Ventilation. Im ersten und zweiten Stocke sind Bureaux untergebracht, die durch über
sichtliche Kommunikation miteinander in Verbindung stehen. Der dritte Stock des Hauses
wurde für Wohnungen eingerichtet, welche über eine eigene Treppe zugänglich sind.
Abb. 527. Allgemeine Verkehrsbank.