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Volltext: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts : ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, Band 2: Hochbau und Architektur, Plastik und Kunstsammlungen

Palästs und herrschaftliche Wohngebäude. 
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Straße und Rainergasse aus dem 18. und 19. Jahrhundert, über dessen Entstehung und allmähliche, 
durch zwei Jahrhunderte sich hinziehende bauliche Umgestaltung wenig bekannt ist. Kaiser 
Karl VI. ließ den Mitteltrakt des Palais für Gräfin Althan erbauen. 1 ) In den Zwanzigerjahren 
des 19. Jahrhunderts gehörte das Anwesen der in Wien sehr bekannten Familie Geymüller, die 
verschiedene bauliche Veränderungen vornehmen ließ, späterhin diente es als Kaserne der 
berittenen Gendarmerie, im Jahre 1853 kaufte es Erzherzog Rainer, welcher unter anderem 
den Bibliothekstrakt und das Stallgebäude aufführte und dem Palais seine heutige Gestalt 
geben ließ. 
Palais des Erzherzogs Friedrich, I., Augustinerbastei. 2 ) In den Jahren 1801 —1804 von 
Montoyer auf der Augustinerbastei für Erzherzog Karl, den Sieger von Aspern, erbaut, er 
scheint es als ein langgestrecktes, stattliches, aber etwas akademisch nüchternes Gebäude, das 
durch einige bauliche Zutaten späterer Perioden nicht gewonnen hat. Erzherzog Albrecht ließ 
Mitte der Sechzigerjahre durch Fleft an der Augustinerbastei und der Albrechtsgasse ein 
großes, zinshausartiges Gebäude, das hauptsächlich Beamtenwohnungen und Administrations 
kanzleien enthält, aufführen und durch einen, die Zufahrt zur Rampe der Augustinerbastei 
übersetzenden gedeckten Gang mit dem Palais verbinden. Nach dem Ableben des Erzherzogs 
Albrecht fiel das Palais 1895 an Erzherzog Friedrich. 
Palais des Erzherzogs Leopold Salvator, IV., Alleegasse 29. Das Palais entstand im Jahre 
1867 durch Umbau eines alten, durch großen Parkbesitz ausgezeichneten Gebäudes, das ehe 
mals Eigentum des Malers Heinrich Füger, dann des Dichters Adolf Bäuerle gewesen war. Es 
besteht aus einem ungefähr 60 m langen, dreistockhohen Straßentrakte mit Aufbauten über 
den beiden eingeschobenen Risaliten und einem dem Garten zugewendeten Hoftrakte, der in 
Verbindung mit zwei die Nachbargrenzen deckenden Seitentrakten den zirka 800 m 2 großen 
Hof umschließt. Die in Putzbau mit Verwendung von Haustein ausgeführte Fassade zeigt die 
Formen klassischer Renaissance. 
Palais der Familie des verstorbenen Erzherzogs Karl Ludwig, IV., Favoritenstraße 7. Das 
Palais erhielt, von kleineren, in späterer Zeit vorgenommenen Adaptierungsarbeiten abgesehen, 
seine heutige Gestalt am Anfänge der Siebzigerjahrc des vergangenen Jahrhunderts, als nach 
den Plänen des verstorbenen Architekten Heinrich Freiherrn von Ferstel der aus einem 
*) Nach einer anderen Version, der sich II g in seinem Buche: Leben und Werke Joh. Bernh. Fischers von Erlach des Vaters, 
Wien (C. Konegen) 1875, auf S. 490 anschließt, wäre das von Leopold von Engelskirchen 1710—1711 errichtete Palais am 14. Oktober 
1724 in das Eigentum des berühmten Gelehrten Johann G. von Garelli übergegangen. 
•) C. Weiß, Alt- und Neu-Wien. 
Abb. 566. Erzbischöfliches Palais, L, Rotenturmstraße.
	        
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