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Wohngebäude.
benden Länge von 10'5m gegen die letztere zurückgeschoben ist und dadurch die Anlage
eines Vorgartens gestattet. Das Hochparterre enthält eine zur Hauptstiege und zu einer Diener
treppe führende Durchfahrt und die Küchen-
und Dienerräume sowie eine Garage, das
erste Stockwerk die aus Tanzsaal, Speise
saal, Boudoir, Billard- und Herrenzimmer
bestehenden Repräsentationsräume und
das zweite Stockwerk die Wohn- und
Schlafzimmer der Familie. Die Fassade
ist in den Formen französischer Renais
sance gehalten. Bei einer Frontlänge von
25 É 50 m und einer Tiefe von 26 - 30 bis
30'60 m nimmt das Palais eine verbaute
Fläche von 720 m- ein. Die Baukosten
beliefen sich auf rund 360.000 K.
Palais Othon Baron Bourgoing, III.,
Metternichgasse 8 (Abb. 604). Durch die
Architekten Bauqué und Pio in den Jahren
1892—1893 entworfen, besteht das Ge
bäude aus Parterre, einem Stockwerke
und Mansarde. Die Architektur ist sowohl
außen als innen im Stile Louis XVI. aus
geführt; nur für das Bibliothekszimmer
kam unter Benützung alter Malereien der
Empirestil zur Verwendung. Bauarea
1421 m 2 , verbaut 561 m 2 .
Palais der Fürstin Pauline Metter-
nich-Sändor, III., Jacquingasse 35. Das
durch die Architekten Bauqué und Pio
in den Jahren 1895—1896 erbaute Haus besitzt eine Fassade im Barockstil und umfaßt
Souterrain, Parterre und zwei Stockwerke. In dem gegen die Fasangasse gelegenen Trakte
befinden sich die Stallungen, Remisen und Dienerwohnungen. Grundfläche 1385 m 2 , Baufläche
736 m 2 .
Palais Graf Vrints (gegenwärtig von Redlich), IV., Alleegasse 14.') Erbaut in den Jahren
1887—1889 nach den Plänen des Architekten Ludwig Richter. Das aus Souterrain, Parterre
und zwei Obergeschossen bestehende Gebäude enthält ein reichausgestattetes Stiegenhaus,
Empfangsräume und einen Tanzsaal. Die aus Kaiser- und Margarethener Stein hergestellte Fas
sade ist bekrönt durch eine Figurengruppe von Bildhauer E. Pendl. Von der zirka 1500 m 2
messenden Baufläche sind 990 m 2 verbaut. Die Baukosten betrugen 626.500 K.
Palais des Grafen Lützow, I., Giselastraße 13 (Abb. 605, 606). Dieses nach Plänen des
Architekten Karl Freiherrn von Hasenauer erbaute Haus enthält im Parterre, Mezzanin und
im ersten Stocke die Dienerschafts-, Wohn- und Festräume des Besitzers, während das oberste
Stockwerk eine herrschaftlich ausgestattete Mietwohnung enthält. Die bei teilweiser Verwendung
von Haustein in Putz hergestellte Fassade zeigt die Formen italienischer Hochrenaissance.
Im Inneren ist besonders die prachtvolle Ausstattung des großen Speisesaales hervorzuheben.
J ) Wiener Neubauten. 1890—1891. .
Theodor Bach.