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Volltext: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts : ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, Band 2: Hochbau und Architektur, Plastik und Kunstsammlungen

Hotelbauten und Restaurants. 
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für 200 Personen und ein Kaffeesaal, 
Abb. 722. Hotel Krantz. Parterre. 1:600. 
für Hotelzwecke umgebaut und dabei 50 Fremdenzimmer samt den nötigen Nebenräumen, 
sowie ein kleiner Speisesaal und andere Gesellschaftsräume gewonnen. Ein großer Speisesaal 
die Hotelküche samt Nebenräumen wurden durch An 
bauten geschaffen; im Souterrain ist eine geräumige 
Badeanlage mit zwei Schwimmbassins und römischem 
Bad eingerichtet. Der Architekt hat sich im Inneren wie 
Äußeren der heiteren Formen des Wiener Barock be 
dient, mit Ausnahme des Kaffeesaales, dessen Archi 
tektur, und zwar im Sinne arabischer Baukunst, in 
Rosenburger Fayencen durchgebildet worden ist. Die 
gesamten Kosten dieser Umgestaltung werden mit 
837.000 K angegeben. Leider konnte der Betrieb infolge 
widriger Verhältnisse bisher noch nicht eröffnet werden. 
ln gleich schöner landschaftlicher Lage wie das 
Hotel „Cobenzl“ liegt am Südostabhangc des Kahlen- 
berges das Hotel und Restaurant Kahlenberg, das in 
den Jahren 1871 — 1872 von der Union-Baugescll- 
schaft unter Direktor Architekt M. Hinträger errichtet 
wurde. Der Hotelbetrieb beschränkt sich auf 58 Frem 
denzimmer. Dagegen sind die Restaurationsräume von 
ansehnlicher Ausdehnung. Das gesamte Areale ein 
schließlich der Wirtschaftshöfe beträgt 4021 m 2 , von 
welchen 1917 m 2 von den Baulichkeiten eingenommen 
werden. 
Restauration und Pension Ottakringer Bräu, XIII., 
Hietzing, Auhofstraße 1 (Abb. 726 bis 728). Dem Archi 
tekten des im Jahre 1902 errichteten Gebäudes, F. von 
Neumann, gelang es, der in technischer Beziehung be 
scheidenen Aufgabe — handelte es sich doch nur um die 
Schaffung einer kleinen Anlage für etwa 250 Gäste — 
eine interessante Seite dadurch abzugewinnen, daß er die 
räumliche Nähe seines Neubaues und des kaiserlichen 
Lustschlosses Schönbrunn und die axiale Beziehung 
beider künstlerisch auszuwerten bestrebt war, indem er 
durch die Komposition des Baues in Formen, die jenen verwandt 
sind, in die Fischer von Erlach den Schloßbau kleidete, diese räum 
lichen Verhältnisse hervorhob; mit ähnlichen Formen ist auch die 
in einfacher Weise gegliederte innere Ausschmückung geziert. Der 
Bau erhebt sich auf einer Fläche von 2131 m 2 , von denen 836 m 2 
mit Erdgeschoß und zwei Stockwerken verbaut sind. Das erstere 
wird zur Gänze von den Restaurationsräumen in Anspruch ge 
nommen. Der anschließende Garten mit einer gedeckten Veranda 
faßt zirka 2000 Personen. Die zwei Obergeschosse enthalten eine 
Pension mit Familienappartements, aus je drei bis vier Wohn- 
räumen samt Bade- und Dienerzimmer nebst Klosett bestehend. 
Die gesamten Kosten dieser Anlage betrugen 750.000 K. 
Restauration St. Annahof, I., Annagasse 3 (Abb. 729, 730). 
In einem der verkehrsreichsten Teile der Innern Stadt ließ Herr 
Viktor Silberer im Jahre 1894 durch die Architekten Fellner und 
Helmer auf einer Fläche von 1629 m 2 ein Etablissement errichten, 
welches durch seine großzügige Anlage zu den bemerkenswertesten 
unserer Stadt zu zählen ist. In der äußeren Erscheinung haben die Architekten mit Glück den 
Versuch unternommen, den in München und anderen deutschen Städten entwickelten Typus 
der Gastwirtschaften auf den heimischen Boden zu übertragen; in der Höhe der unteren 
Stockwerke ist die Fassade mit Fresken, die heitere Szenen aus den dem Schankgeschäfte 
nahestehenden Gewerbebetrieben darstellen, geschmückt. Im Inneren ist es zumeist die Wiener 
Barocke, welcher die fröhlichen und heiteren Dekorationsmotive entnommen sind. Der Haupt 
raum, dessen Fußboden in dem Souterrainniveau liegt, ist ein großer Saal von 590 m 2 Boden- 
Abb. 723. Hotel Krantz. Dritter Stock. 1:600. 
Abb. 724. Hotel Meißl & Schadn. 
Zweiter Stock. 1: 600.
	        
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