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Volltext: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts : ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, Band 2: Hochbau und Architektur, Plastik und Kunstsammlungen

Katholische Kirchen des Mittelalters. 
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Abb. 37. Portal der Salvatorkapelle. 
aufgenommen. Die Lage der Ludwigs 
kapelle machte die Entwicklung eines 
Mittelchores unmöglich, so daß der Chor 
der Kirche gegen die Nordseite verscho 
ben ist. 
Aus der Zeit der Hohenbergschen 
Restauration stammen die östlichen Eck 
gewölbe, die schrägen Abschlußwände, 
die Verwendung der Zwickel als Ora 
torien und die gotisierenden Friese im 
Inneren. Die Portale der in ihrem oberen 
Teile unvollendeten Westfassade besitzen 
interessante Skulpturen und dürften etwa 
1395 entstanden sein. 
Augustinerkirche (Abb. 18, 40—42.') 
Im Jahre 1327 wies Friedrich der 
Schöne den bereits 1255 urkundlich vor 
dem Werdertor ansässigen Augustiner- 
’) Berichte und Mitteilungen des Altertumsvereines, 
V (Lind), XVI, .XXI. Mitteilungen der k. k. Zentral 
kommission, XIX, alte Folge. 
wird nicht erfüllt, der Provinzial ließ nur eine kleine, 
1317 geweihte Kapelle an der Nordwestseite des 
heutigen Kirchenbaues errichten (1903 ausgegraben). 
Erst die Gemahlin Friedrichs des Schönen, Elisabeth, 
bringt den Plan ihrer Schwägerin zur Ausführung und 
erbaut 1324 den St. Ludwigs-Chor samt dem neben 
stehenden Turm. (Der St. Ludwigs-Chor, längst zu 
einem Wohnhaus umgestaltet, wurde 1902 und 1903 
abgebrochen.) In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhun 
derts scheint man den Bau der großen Kirche be 
gonnen zu haben, der 1404 zum Abschluß kam. 
Während der Reformation von 1569—1620 als prote 
stantisches Gotteshaus in Verwendung, mußte sie 
manche Umänderungen über sich ergehen lassen. Bei 
der Türkenbelagerung 1683 lag die Kirche mitten in 
der Angriffslinie und verlor ihren Turmhelm. 1630 
wurde die Puchheimsche Kapelle zugebaut und etwa 
um 1784 unterzog Hohenberg von Hetzendorf das 
Innere einer gründlichen Umgestaltung. 
Die hohe Halle der Kirche wird durch zwei 
Reihen von je vier Pfeilern in drei Schiffe geteilt, 
von denen das mittlere breiter ist als die seitlichen. 
Die Länge der Kirche beträgt 38'86 m, die Gesamt 
breite 20’85 m und die Höhe 2275 m. Die Rippen 
der Kreuzgewölbe gehen ohne Unterbrechung in die 
Pfeiler über und werden erst in einer Höhe von 
ungefähr 5'50 m über dem Fußboden durch Dienste 
Abb. 38. Portal der Minoritenkirche.
	        
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