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Volltext: Wien am Anfang des XX. Jahrhunderts : ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung, Band 2: Hochbau und Architektur, Plastik und Kunstsammlungen

Katholische Kirchen des 17. und 18. Jahrhunderts. 
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Im Grundriß Anlehnung an Daniele da Volterras (zirka 1550—1600) S. Giacamo 
de’Incurabili und Carlo Rainaldis (161 1 —1694) Sta. Maria di Monte Santo auf der Piazza 
del Popolo. Chor ein Korbbogen wie bei Michelangelos S. Giovanni de’ Fiorentini, beziehungs 
weise des Deszendenten: P. da Cortonas S. Luca e Martina (siehe Maria-Treu-Kirche). Auch 
lag, wie die gesamte Choranlage mit den Nebenräumen beweist, dem Architekten bereits der 
Grundriß der Abteikirche von Averbode vor (erschienen bei Le Roy, 1696). (Siehe unter 
Karlskirche.) Die Fassade ebenfalls unter dem Einfluß von S. Luca e Martina und, inklusive der 
Türme, Serpentine in der Art von Borrominis S. Carlino alle quattro Fontane. Der Portalbau 
hat in den Türmchen dieser Kirche sein Vorbild. Wohl ein „Votivbau“ Kaiser Leopolds I. 
Markiert den Beginn des spanischen Erbfolgekrieges (siehe Einleitung). 
Kirche des Elisabethinerinnenklosters zur 
hl. Elisabeth, III. Bezirk (Abb. 88). 
Erbaut 1709 — 1711 von der Kaiserin Eleonore 
Magdalena, Witwe Kaiser Leopolds I., und ihrer Toch 
ter, der Erzherzogin Elisabeth, für die von der Gräfin 
Maria Theresia von Leslie aus dem Kloster in Graz 
(gegründet 1690) berufenen Nonnen vom Orden der 
hl. Elisabeth. Baumeister Matthias Gerl. (Siehe Ilg, 
Monatsblätter des Altertumsvereines. 1885, S. 29 ff.) 
Erweiterung der Kirche 1734 durch den Landschafts 
baumeister Franz Anton Pilgram. 1741 Reparatur der 
Beschädigungen, verursacht durch den Austritt der 
Wien. Vollendung des Turmes 1748. Hochaltarblatt 
der hl. Elisabeth von Cimbal (?) 1711, Christus am 
Kreuze und der hl. Lucinus von J. B. Baumgartner. 
Restauration 1900. Bei dieser Gelegenheit durch Franz 
Schönbrunner mit „stilgemäßer Bemalung“, durch 
Rud. Geyling mit Glasgemälden versehen. 
Grundrißanlage beeinflußt von den Bauten 
Guarino Guarinis und Fr. Borrominis. Drei 
geschossige niederländische Fassade mit einem 
Turm, in den Details (z. B. Giebelabschluß) mit 
Anlehnung an die Werke des zuletzt genannten 
römischen Meisters. 
Pfarrkirche zu den vierzehn Nothelfern, 
IX. Bezirk (Abb. 63, 89). 
Erbaut als eintürmige Kirche an Stelle einer 
Kapelle der hl. Anna. Grundsteinlegung 20. November 
1712. Einweihung 21. Dezember 1730 in Anwesenheit 
Kaiser Karl VI. Erweiterung des Schiffes und Neubau 
des Chores 1770. Grundsteinlegung in Anwesenheit 
Maria Theresias und Josef II. 16. Dezember d. J. Archi 
tekt: Hofbauinspektor Thaddäus Körner, Baumeister 
Josef Ritter. Stukkateur: Karl Kölber. Kuppelfresko von 
Franz Zoller, Fresko über der Orgeltribüne von Frz. 
Singer. Altarblätter: hl. Johann von Nepomuk von 
F. Zoller, Christus am Kreuze von Ant. Maulbertsch, 
hl. Franz Xaver von Knoll. Restauriert 1890—1898. 
Im Grundriß verwandt mit der St. Ulrichs- 
Kirche. Fassade später Deszendent der Kiröhe 
Am Hof beziehungsweise der Madonna della 
Vittoria in Rom. 
Abb. 89. Kirche zu den vierzehn Nothelfern im IX. Bezirke. 
Karlskirche, IV. Bezirk (Abb. 64, 90, 91 und Tafel IV). 
Angelobt von Karl VI. zu Ehren des hl. Karl Borromeus im Stillen wahrscheinlich schon während 
der Pest in Wien im Sommer 1713, nach dem Aufhören derselben in feierlicher Weise zur Abwehr der
	        
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