Katholische Kirchen des 19. und 20. Jahrhunderts.
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Abb. 120. Votiv-(Heilands-)Kirche, südtiplies Querschiff.
Auch bei dieser Kirche
ist Ziegelfugenbau für die glat
ten Flächen verwendet; für
Gliederungen und Architektur
teile kam jedoch auch Hau
stein in größerem Ausmaße
zur Verwendung. Die größte
Höhe beträgt 67 m, die größte
Länge 56 m, die größte Breite
38 m. Die Baukosten beliefen
sich auf 1,170.000 K.
Im Sinne und unter sicht
barer Beeinflussung des Mei
sters Schmidt wirkt eine An
zahl Schüler und schafft für
die stets anwachsende Stadt
eine Reihe von Kirchen, unter
denen jene des Baurates Ri
chard Jordan, als die Schmidt-
sche Schule am deutlichsten
verratend, zunächst genannt
werden sollen.
Nächst der 1881 —1882
erbauten kleinen
Pfarrkirche von Hütteldorf
(Baukosten 184.000 K), der in
teressanten dreiteiligen Ka
pelle im Kloster der Do
minikanerinnen in Hak-
king(erbaut 1885—1886, Bau
kosten 64.000 K) (Abb. 105),
der Klosterkapelle der
Frauen der göttlichen
Liebe, III., Jacquingasse (er
baut 1890—1891, Baukosten
120.000 K) und einer statt
lichen Reihe anderer größerer
und kleinerer kirchlicher Ob
jekte baute Jordan 1898 bis
1901 auch die
Klosterkirche der Karme-
liten (Abb. 106 und 125),
XIX., Silbergasse, eine große,
dreischiffige, zweitürmige An
lage in Ziegelrohbau (Bau
kosten 690.000 K). Von demselben Architekten wurde 1887—1889 die
Redemptoristenkirche in Hernals (Abb. 107 und 126) ^
erbaut. Dreischiffige, querschifflose Gewölbbasilika mit einbezogenen, platt geschlossenen Kapellen
bildendem Strebesystem, 5 /s-Chorschluß, die sechs Joche des Haupt- und der Seitenschiffe mit
>) Zeitschrit des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereines. 1889. Bauindustrie-Zeitung. 1889.