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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, 2. Abtheilung: Niederösterreich

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Ter Hausbern und die Funde von Stillfried. 
des Stiles in jenen entlegenen Gegenden. Terracvttafiguren eghptischer Gottheiten, wie 
Osiris, Isis, Horns hat man in Mautern gefunden. Auch Geräthschaften aus Eisen sind 
hier und in Tulln ausgegraben worden. Von Schmuckgegenständen sei einer silbernen 
Bügelhafte mit den auf beiden Seiten eingeritzten Inschriften Vivas und Utero l'elix 
(gebrauche sie glücklich) gedacht, die aus Mauer an der Url stammt; eine andere von Tulln 
zeigt Merkmale, die für die beginnende Völkerwanderung charakteristisch sind. 
Zum Schlüsse sei noch der Münzfunde gedacht, welche, soweit sie Carnuntum selbst 
betreffen, in dortigen Sammlungen so reich vertreten sind, daß sie ein durchschnittliches Bild 
des Verkehres unseres Landes in römischer Zeit gewähren. Es ist von jenem der Nachbam 
lünder im Allgemeinen nicht verschieden; die Hauptmasse der Münzfunde besteht aus dem 
Reichscourant, aus einer fast ununterbrochenen Reihe römischer Kaisermünzen, deren 
Menge im II. Jahrhundert, zur Zeit der Antonine, und im IV. Jahrhundert, zur Zeit 
Constautins des Großen und seiner Söhne, die auch sonst beobachteten Höhenpnnkte 
erreicht. Charakteristisch ist für das hohe Alter des Handels von Carnuntum, daß autonome 
Münzen der Stadt Syrakus und der Ptolemäer von Ägypten (III. Jahrhundert v. Chr.), 
ferner semunciales Kupfergeld nebst Denaren der römischen Republik vertreten sind; letztere 
zeigten sich auch im Germanenlande (Eichenbrunn bei Laa). Vereinzelte Münzen autonomer 
Städte der Kaiserzeit, wie Viminacinm, Serdica, Philippopolis, Syedra (in Cilicien) und 
Berytus (Phönicien) erklären sich ans den Truppenbewegungen. Die jüngsten Münzen 
schließen in der Menge allerdings mit dem Ende des IV. Jahrhunderts; vereinzelt kommen 
sie aber auch noch aus dem VI. Jahrhundert vor.
	        
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