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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, 2. Abtheilung: Niederösterreich

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Kinder und vs alle ineine guat'n, liab'n Freund', thuats auf mi nit ganz vergess'n, thuats 
für mi bet'n, bis ma uns im Himmel wieder seh'n." 
Niln geht die Gattin hin, besprengt den Tobten mit Weihwasser, macht das Kreuz 
über ihn, berührt seine Hand und spricht: „So pfiat di Gott, mein liaber Mann, bis ma 
wieder z'samm kemman!" Dann treten einzeln die Kinder heran und beurlauben sich in 
ähnlicher Weise, wobei sie sagen: „Pfiat 'n Badern" und etwa hinzufügen: „Dank' 'm 
Badern für alles Guate!" Und ebenso „Pfiat'n sich" auch die Nachbarn und Freunde, und 
Leichenbegängniß. 
mancher setzt mit brechender Stimme bei: „Han di gern gchat, Nachbar!" — Am Wechsel 
nennt man diese Ceremonie das „Leichabdanken". Statt in der ersten Person spricht der 
Redner oft auch in der dritten. In manchen Gegenden hält der Borbeter eine Ansprache 
erst am Grabe. Am Schlüsse des Urlaubnehmens wird im V. O. W. W. ausdrücklich 
gesagt, daß derTodte „allen Freunden auch etwas hinterlassen hat auf (für) eine „Zehrung" 
(Tvdtenmahl), welche beim N-Wirthe sein wird". Ist nun der Sarg geschlossen und 
vernagelt, so nehmen ihn die Träger in Empfang und schwenken ihn über der Thürschwelle, 
diese leicht berührend, dreimal in Kreuzesfvrm und sprechen dabei jedesmal: „Gelobt sei 
Jesus Christus!" Alle antworten: „In Ewigkeit, Amen." Es ist eine viel verbreitete 
Wien und Niederösterreich. 16
	        
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