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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, 2. Abtheilung: Niederösterreich

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Babenberger treu blieb. Es war ein durch Lage und Befestigung gewaltiger Bau, der 
heute in Trümmern liegt. 
Die romanische Hochburg des malerischen Seebenstein ist Ruine. Die Bauten 
späterer Zeit sind erhalten und wurden vom fürstlichen Besitzer durch eine große Sammlung 
alter Waffen, Rüstungen, Gemälde rc. noch interessanter gemacht. Der innere Burghof 
ist reizend, die äußeren Vertheidigungswerke sind großartig. 
SchloßPlitten war einst eine der stärksten Grenzfestnngen gegen den anstürmenden 
pseind am.' dem Osten, ist jetzt aber bis auf wenige Mauerreste verschwunden. Berühmtheit 
genoß der Schloßbrunuen, der anfangs des XVII. Jahrhunderts in den Felsen gesprengt 
wurde und dessen Tiefe der Höhe des St. Stefansthurmes in Wien gleichkommen soll. 
Das Schloß Pütten der Gegenwart, von landschaftlicher Seite aufgefaßt, brachten wir 
im Bilde bei der Geschichte des Landes Niederösterreich. 
Liechtenstein (nächst Mödling), seit der zweiten Belagerung Wiens durch die 
Dirken zerstört, hat noch bedeutende Reste aus romanischer Zeit und ist gegenwärtig in 
der Restauration begriffen. 
In Mödling wurde zu Anfang des XI. Jahrhunderts von Heinrich I. eine Grenz 
veste erbaut, in welcher sich im XII. und zu Beginn des XIII. Jahrhunderts der Sitz einer 
Nebenlinie des babeubergischen Hauses befand. Sie ist verschwunden. Ebenso ist die alte 
Leopoldsburg auf dem Kahleugebirge beziehungsweise auf dem heutigen Leopoldsberg 
bei Wien vertilgt. 
Die Franzensburg im Parke zu Laxenburg, die wir im Bilde bei den landschaft 
lichen Schilderungen brachten, ist eine Nachahmung mittelalterlicher Wasservesten, bei der 
eine große Zahl wirklich alter Baubestandtheile und Kunstobjeete verwendet wurde. Unter 
Anderem auch ein kostbares Werk des Mittelalters: Die in deutschen Landen berühmte 
Johanniskapelle von Klosterneuburg, die eapolla spseiosa, auch die „schöne Kapelln" 
genannt, aus dem Anfänge des XIII. Jahrhunderts stammend. 
Von den drei einst gewaltigen Grenzwasserburgen: Ebenfurth, Ebreichsdorf 
und Pöttendorf geben wir von elfterer den Grundriß und von den beiden anderen 
Ansichten der hochinteressanten Schloßthiirme. Jener von Pottendorf mit seinen Bnckel- 
quadern gehört zu den ältesten Bauresteu Österreichs. Im Viertel unter dem Manharts- 
berge gibt es eine große Zahl ehemaliger Wasserschlösser, die, moderuisirt, heute noch 
bewohnt sind. Die Umwandlung derartiger mittelalterlicher Bauten in moderne war init 
wenig Umständen verbunden. 
Von größerer Bedeutung sind die starke Grenzveste zu Laa und das Grenzschloß 
March egg. Bei beiden sind die gleichnamigen Städte im Anschluß an die Burg befestigt, 
wie dies auch bei Wiener-Neustadt, Schratteuthal, Eggenburg und anderen Orten der
	        
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