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Cement das Gebirge in zahlreichen Steinbrüchen erschlossen ist. Noch klarer lassen sie sich
an der Vertheilung jener Ablagerungen erkennen, welche der oberjurassischen und Kreidezeit
angehören.
Alle der Centralkette auf- und angelagerten Kalkmassen haben sich allmälig empvr-
gehoben, die Meerenge zwischen den Alpen und dem böhmischen Festland wurde
verschmälert und das abgesetzte Material zeigt nunmehr jene durchgreifende Veränderung,
welche von da ab in der vorzugsweise mergeligen und endlich sandsteinartigen Beschaffenheit
Der KMrbrumim.
desselben ihren Ausdruck findet. Damit waren die Bedingungen zur Entstehung jener
äußeren alpinen Nebenzone gegeben, die wir als Wiener Saudsteinzone bezeichnet haben.
Dem Alter nach gehört dieselbe der jüngsten, der mesozoischen (secundaren) Zeiten, das ist
der Kreidezeit, sowie theilweise einer noch jüngeren (alttertiären) Zeit an. Aus Wiener
Sandstein und den ihn begleitenden Mergeln ist der Hermannskogel, der Kahlen- und
Leopoldsberg anfgebaut und das ganze Gebiet des Wienflnsses liegt in seinem Bereiche.
In den großen Steinbrüchen von Sievering und Grinzing, an der Lehne des Donauthales
von Nußdorf bis über Greifenstein und St. Andrä hinauf wird er abgebaut. Dieses
Materiale ist es vornehmlich, welches bei der Regulirung der Donau in Verwendung
kam und in neuerer Zeit wird es zu den Grundfesten unserer Häuser in großer Menge