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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, Übersichtsband, 1. Abtheilung: Naturgeschichtlicher Theil

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Besonders anerkennenswerth ist die Thätigkeit der königlich ungarischen Regie,nng, 
welche in Erkenntlich des Umstandes, daß einige Arten des Weinstockes von der Reblaus 
nicht geschädigt werden, aus Frankreich und Amerika mehrere Millionen widerstands 
fähiger amerikanischer Reben einführte, dieselben in Rebschnlen vermehrte und nun billig 
an die Producenten abgibt; in der westlichen Reichshülfte wurden bis 188o nn Ganzen 
gegen 2.000 Reben eingeführt. Bei dem rapiden Umsichgreifen der Reblaus würde es 
nicht sehr lange dauern, bis der ganze Weinbau Österreich-Ungarns, der auf einer Fläche 
von 700.000 Hektar jährlich circa 10 Millionen Hektoliter Wein erzeugt, gänzlich zu 
Grunde gerichtet würde, wenn nicht anders im oben erwähnten Sinne durch Anpflanzung 
widerstandsfähiger „Amerikaner" der Weiterverbreitung dieses Zerstörers Einhalt 
gethanwird. 
Als typische „Steppenbewohner" unter den Schnabelkerfen sind anzuführen: 
Ocloutoseelis äorsalis, Or^loäontus Neimccmrus areriioola, SMKcmera 
obscmra, tMmptotelus liiwolatrm, UmblsUim Malus und Oolwioslellius imnus; die 
eigenthümlichen Arten vertheilen sich vorwiegend auf Ungarn und Dalmatien, ewige auf 
Niederösterreich, Böhmen, Steiermark, Krain und Galizien. 
Geradezu eine Geißel der Menschheit, zum Theil auch der höheren Thier,velt sind in 
den fonnedurchglühteu Sumpfgegenden der südlichen Länder (namentlich des Donaugeknetes) 
gewisse Vertreter aus der Ordnung der Zweiflügler: die „Stechschnaken" (Gelsen) und 
„Kriebelmücken", unter den letzteren die nicht mit Unrecht sogar gefürchtete Kolnmbaczer 
Mücke (Siiuulia eolumbao^salieusis), die bald im Frühjahre (April, Mai), dann im 
August oft wolkenartig auch unsere unteren Stromniederungen heimsucht und im Haus- 
thierstande großen Schaden verursacht, bald aber nur vereinzelt auftritt. Weniger 
bedeuklich, immerhin fühlbar genug, ist die Thätigkeit unserer zahlreichen Tabamden oder 
Bremsen, ganz abgesehen von den übrigen lästig werdenden Mitgliedern dieser 4110«) Arten 
(22 eigenthümliche) aufweisenden Jnsectenordnung. Als charakteristisch für die steppe sind 
indeß nur wenige Arten anzusehen, darunter Uaptiistia sadulieola, Stieliopo^on 
Udokaseialris, vas^poAoi, äiaäoma, NoeUtUariis tlavipes. 
Die Schmetterlinge nnd Käfer (mit zusammen 10.950 Arten, 164 eigenthum- 
lichen in der österreichisch-ungarischen Monarchie) besitzeil auch nur wenige typische 
Steppenformen; von erstem, kommen eine Gelblingart Oolias M-^otlwE nnd drei 
^rotis-Arten limbi-iola. vestchmlis und tu^ax), von letzteren e,n Sandkäfer. 
(Iwinäela soluta, eine dem gemeinen Erdkäfer nahe verwandte Art Olaresis Urivaläs^i, 
zwei Laubkäfer 4wox,a orieutalis iwä xilosa und mehrere zur Familie der OauUw- 
i-iäsu oder Pflasterküfer gehörige N^Iabris-Arten in Betracht. Man fuhrt auch noch die 
^iiva1äs2^i und auf. 
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