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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 3

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am nächsten dem Meere die Gepiden. Als, aus Asien hereindrängend, das turkotatarische 
Hunnenvolk ihnen immer näher kam, wichen die Westgothen und wanderten weiter nach 
Westen; häufig brachen sie in die römischen Provinzen ein, besonders in Dacien und noch 
weiter, so daß schließlich im Jahre 270 Kaiser Aurelianus die römischen Legionen und die 
städtischen Bevölkerungen aus Dacien herauszog, da das Land bereits den Westgothen 
gehörte. So wurden diese für ein ganzes Jahrhundert Herren des größten ^heiles vom 
heutigen Siebenbürgen und Rumänien; doch drangen die mächtigen Fürsten der Hunnen 
immer weiter vor, und die Ostgothen und Gepiden ergaben sich ihnen, sie erkannten ihre 
Oberhoheit an und leisteten ihnen Heerfolge. Als daher BalanUr Siebenbürgen bedrohte, 
vergruben die Westgothen ihre Schätze, wanderten aus und baten den römischen Kaiser 
um Land am rechten Ufer der Donau. Ein kleiner Theil jener vergrabenen, mit Edelsteinen 
verzierten Goldschätze kam in unseren Tagen zum Vorschein und 
gehört jetzt dem Nationalmuseum an, als älteste Denkmäler der 
Knnstindustrie jener Germanenvölker, nur vergleichbar mit denen 
der Bnkarester und russischen Museen, welche die ihrigen durch 
die krimischen Ausgrabungen erhielten, ein Beweis, daß diese 
eigenthümliche Knnstindustrie ursprünglich keine germanische, 
sondern ein Kind griechischer Cultur ist. Im Ungarischen National- 
musenm zeigt der Schatzsund von Szilägy-Somlyö den Kunst- 
geschmack der Westgothen. 
Auf den Kriegszügen Attilas im V. Jahrhundert bildeten 
die Ostgothen den Vortrab. Nach dem Tode des großen 
Herrschers, als die germanischen Völker sich gegen die hunnische 
Herrschaft anflehnten und sie brachen, finden wir die Ostgothen, 
-r A.ttigm.ätrnsammlung d°S Ungarischen Naii-nalmnsenm-: der Br°nz°krng v°n Eghed. der Graberfnnd v°n 
ker Dreifick von Volaard.
	        
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