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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 3

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als welcher er durch Energie und unermüdliche Thätigkeit viel zur Erhaltung des Theaters 
beigetragen hat. 
Josef Laszlv (1808 bis 1878) war der feinste Schauspieler des ungarischen Lust 
spiels. Den Rollenkreis der Salonhelden und Bonvivants füllte er glänzend aus. Seine 
besten Rollen waren: der „Schottische Edelmann", Fecsegi in „Des Hauses Ehre", Lajos 
im „Deserteur", Kereszti im „Testament" und andere mehr. 
Georg Telepi (1799 bis 1885) war ein richtiger Tausendkünstler. Als Schauspieler, 
Regisseur, Maler, Requisiteur, Oekonom leistete er dem Nationaltheater mancherlei wichtige 
Dienste, auch war er als Schriftsteller und Übersetzer thätig. Als komischer Darsteller 
(Prospectus in den „Londoner Bettlern", Hugli in den „Zwei Pistolen" u. s. w.) hat 
er einen bleibenden Namen. Seine würdige Genossin im komischen Fach war Frau Marie 
Koväcs-Fekete, die sich als lächerliche Dnenna, Beschließerin, Wirthschafterin oder alte 
Jungfer hervorthat. 
Nikolaus Udvarhelyi (1790 bis 1864) war der Mann für Alles am National 
theater, im Drama wie in der Oper. In dieser sang er Baßpartien, im Schauspiel gab er 
von den größten bis zu den kleinsten Rollen Alles, was in sein Fach schlug und die 
Harmonie der Aufführungen gewann stets durch seine genauen und wohldurchdachten 
Leistungen. In ernsten Stücken spielte er Greise oder liebevolle Väter, in heiteren die 
einfältigsten Rollen am besten. 
Josef Szerdahelyi (1804 bis 1851) und Paul Szilägyi (1793 bis 1874) 
gehören gleichfalls in diese rühmliche Reihe. Beide waren hervorragende Mitglieder des 
Schauspiels wie der Oper. Szerdahelyi war viele Jahre lang eine Stütze des Opern 
repertoire und tüchtiger Cvmponist. Szilägyi nützte der Oper als Regisseur und beschloß 
seine lange Theaterlaufbahn in pedantisch-komischen Rollen. Seine Tochter war Lilla 
Szilägyi, als Frau Julius von Bnlyovszky durch ihr auffallendes Talent eine Zierde 
des Nationaltheaters; sie ging später zur deutschen Bühne über. 
Rosa Laborfalvi (1819 bis 1886) war das jüngste Mitglied, aber eines der 
ausgezeichnetsten des Ofner sowie später des Nativnalthcaters. Sie war die Tochter 
des bereits erwähnten Bahnbrechers Josef Benke-Laborfalvi. Am Anfang ihrer 
Laufbahn (1834) verhieß man ihr keine bedeutende Zukunft, allein in der ersten Hälfte 
des Jahres 1837, als die Ofner Truppe bis zur Eröffnung des Nationaltheatsrs einstweilen 
in Stuhlweißenburg spielte, wuchs sie so erstaunlich, daß, als Frau Kantor zur anberaumten 
Frist nicht in Pest eingetroffen war, die Direction es wagte, ihr die Rolle der Antonina 
in dem Eröffnungsstück „Belisar" anzuvertrauen. Von diesem Abend an bewährte sie sich 
als erste Heldin, ja sie stand alsbald, von Jahr zu Jahr und von Rolle zu Rolle fort 
schreitend, allein, ohne Nebenbuhlerin an der Spitze des Personals. Ihr Spielkreis
	        
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